Islam und westliche Werte: Verblendete Wehrlosigkeit

Gastkommentarvon René Zeyer 31.8.2016

„Die Häufung von Schreckenstaten provoziert die ewiggleiche Debatte von Anhängern einer Therapie- und Verständniskultur gegen Vertreter von mehr oder minder drakonischen Repressionsmassnahmen.“

(…) „Die Debatte nach den Schreckenstaten von Frankreich, von einem Trio infernal in Deutschland, aber auch in Afghanistan oder im Irak, was bedingt durch Distanz kaum mehr Aufsehen erregt, versandet in Grübeleien über das Böse im Menschen, in unfruchtbaren Streitereien, ob der Islam überhaupt eine Rolle spielt – und wenn ja, welche. Dabei wird übersehen, dass eine Gesellschaft, die aus verblendeter Wehrlosigkeit nicht auf der unbedingten Einhaltung ihrer Grundwerte besteht, über kurz oder lang zum Untergang verurteilt ist. Wie einfach man den bewerkstelligen kann, führt gerade der islamisch geprägte Diktator der Türkei vor. Der laizistische Staat, in einem unglaublichen Kraftakt von Mustafa Kemal Atatürk geschaffen, schien fast hundert Jahre stabil, unumkehrbar. Und ist in wenigen Tagen implodiert, zerbröselt, zu Staub zerfallen.“ (Hervorhebungen GB)

„Haben wir in Europa türkische Zustände? Natürlich nicht. Sind wir dagegen gewappnet, ihr Aufkommen zu verhindern? Wer Grundwerte für ewiggültig hält, sollte dieses Atatürk zugeschriebene Zitat bedenken: «Der Islam gehört auf den Müllhaufen der Geschichte. Diese Gotteslehre eines unmoralischen Beduinen ist ein verwesender Kadaver, der unser Leben vergiftet.»

Nun ist der in der türkischen Verfassung als «unsterblicher Führer und unvergleichlicher Held» bezeichnete Staatsgründer selber eine Art verwesender Kadaver. Wenn man die bisher lachhafte Reaktion der «Wertegemeinschaft» EU auf diese Zerstörung von Rechtsstaatlichkeit sowie von Grundwerten und die wahrhaft putzige Kritik der Schweizer Regierung («Besorgnis») als Massstab nimmt, muss uns angst und bange werden.“


http://www.nzz.ch/meinung/kommentare/islam-und-westliche-werte-verblendete-wehrlosigkeit-ld.113894
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