Saarbrücken: Zahl junger Flüchtlinge steigt wieder

Verdreifachung seit Juni – Unbegleitete Minderjährige kommen vor allem aus Afrika

Von Daniel Kirch, 06. August 2016

„Bis vor Kurzem kamen vor allem aus Syrien, dem Irak und Afghanistan junge Flüchtlinge ins Saarland. Mittlerweile sind es vor allem Afrikaner, die hier Zuflucht suchen – und ihre Zahl wächst. Im Herbst könnte der Schaumberger Hof, der sie aufnimmt, an seine Grenzen stoßen.

Die Zahl der neu ins Saarland kommenden Flüchtlinge ist zwar seit Monaten in etwa konstant. Doch wer genauer hinsieht, wird Auffälligkeiten feststellen. Zunächst einmal kommen wieder vermehrt minderjährige Flüchtlinge ohne ihre Eltern ins Land, in der Behördensprache heißen sie „unbegleitete minderjährige Ausländer“ (umA). Die Vorclearingstelle im Schaumberger Hof in Tholey, in der die Neuankömmlinge unter anderem für die ärztliche Untersuchung einige Tage lang untergebracht sind, war in den ersten Monaten des Jahres mit etwa 10 bis 15 jungen Menschen belegt. Mittlerweile sind stets 20 bis 40 Jugendliche zeitgleich in der Einrichtung, wie Sozialstaatssekretär Stephan Kolling (CDU) berichtet. Er spricht von einer Verdreifachung seit Ende Juni. Auffällig zudem: Bis vor einigen Wochen kamen praktisch nur Syrer, Iraker und Afghanen. „Mittlerweile sind es fast nur noch Afrikaner“, sagt Kolling. Vor allem junge Menschen aus Eritrea, Somalia, Äthiopien und Marokko, dazu einige Afghanen. „Das ist der Trend der letzten drei bis vier Wochen“, sagt Kolling. Sie kommen übers Mittelmeer und reisen dann über Spanien, Frankreich oder Italien nach Deutschland – ohne von der dortigen Polizei aufgegriffen zu werden. Mittlerweile gebe es auch hohe „Abgängigkeits-Raten“, es verschwinden also viele junge Menschen nach kurzer Zeit aus der Unterkunft, mit unbekanntem Ziel.“ (…)

http://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/saarbruecken/saarbruecken/saarbruecken/Saarbruecken-Afrikanische-Persoenlichkeiten-Auslaender-Fluechtlinge-Herbst-Migranten-Persoenlichkeiten-aus-Afghanistan;art446398,6217070

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