Gender-Arithmetik

Von Hadmut Danisch
„Ein Leser weist mich gerade auf eine Perle feministischer Mathematik hin.
Im feministischen Propagadablatt DIE ZEIT ist ein Artikel darüber erschienen, dass die Frau Opfer am Herd ist: Hausarbeit und Kindererziehung bleiben Frauensache. Von der einschlägig bekannten Tina Groll.
Darin findet sich die bemerkenswerte Feststellung

Laut Statistik der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) verbringen Frauen in Deutschland im Durchschnitt 164 Minuten am Tag mit Putzen, Kochen, Bügeln – und Kindererziehung. Männer dagegen gerade einmal halb so viel, nämlich 90 Minuten.

Kann ja mal passieren, dass man sich verrechnet. Und so ganz grob und größenordnungsmäßig könnte man ja auch sagen, dass das so gerundet in der Hälfte liegt. Ein Leser weist sie in Kommentar #6 darauf hin:

Zitat: “…. verbringen Frauen in Deutschland im Durchschnitt 164 Minuten am Tag mit Putzen, Kochen, Bügeln – und Kindererziehung. Männer dagegen nicht halb so viel, nämlich 90 Minuten.”
Stimmte der Satz so, dann wären 2*90 < 164.

Antwort von Tina Groll:

Stimmt, die Formulierung war unsauber. Es ist fast halb so viel.

Da geht’s nicht mehr um die Größenordnung, sondern darum, dass ungeachtet der Sachlage das herauskommt, was man gerade behaupten will. Nicht die Zahlen werden betrachtet, nicht die Empirie, sondern auf das gewünschte Ziel hingeschrieben. Journalismus heute.“
http://www.danisch.de/blog/2016/01/16/gender-arithmetik/
Kommentar GB:
Es wäre nun sicherlich eine unzulässige Übertreibung zu schlußfolgern, dass sich mit jeder gefeuerten Frau das Niveau anhöbe. Aber immerhin, man bekommt so eine Idee, worauf zu achten und was zu tun wäre. Das ist schon mal etwas…
 

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