Schuldenkrise: Tabuthema Großbanken

Von Urs P. Gasche

„In beinahe sämtlichen Informationssendungen über Griechenland werden wichtige Fragen ausgeklammert:

  • Warum kommen Grossbanken und Hedgefonds für ihre grobfahrlässigen Geldanlagen in Griechenland nicht zur Kasse?
  • Wie konnten sie ihre Risiken vor allem in Deutschland und Frankreich an die Steuerzahlenden überwälzen?
  • Warum wollen die EU-Institutionen Griechenland (und Portugal, Irland, Spanien oder Italien) keinen Schuldenerlass gewähren, während sie gleichzeitig die europäischen Grossbanken mit jährlich über 300 Milliarden Dollar subventionieren?
  • Wer trägt dafür die Verantwortung?“

Zum Artikel:

http://le-bohemien.net/2015/07/10/griechenland-grossbanken-hedgefonds/
Kommentar GB:
Dass die eigentlichen, zentralen Themen und Probleme systematisch und hartnäckig dethematisiert werden, das ist eine auffällige und überall zu beobachtende Regelmäßigkeit. Es werden zwecks taktischer Ablenkung ebenso regelmäßig Ersatzthemen und -probleme thematisiert, und es wird gern auf die altbekannte Technik der Jagd auf den Sündenbock zurückgegriffen. Denn nichts wäre gefährlicher, als dass in einer bestimmten Promlemlage die richtigen Fragen gestellt werden: sie könnten womöglich theoretisch und praktisch beantwortet werden! Und nichts wird mehr gefürchtet als eben dies! Diese Anti-Aufklärung als Vertuschung zu leisten ist die Aufgabe der affirmativen Presse- und Medienarbeit. Die Desinformation funktioniert unzweifelhaft ganz fabelhaft.
Aufgabe einer kritischen Publizistik hingegen ist es, diesen täuschenden Schein aufzulösen und zu den eigentlichen, zentralen Themen und Problemen durchzudringen, um dann die richtigen Fragen zu stellen.
Jede richtig gestellte Frage ist ein Akt gesellschaftlicher Aufklärung, so wie zum Beispiel in diesem Artikel von Urs. P. Gasche.
Man lese ergänzend:
https://frankfurter-erklaerung.de/2015/07/varoufakis-interview/
 
 
 
 
 

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