Von Horst Rademacher
Aktualisiert am 29.10.2021
Wie der Golfstrom, so schaufelt der Kuroshio im Pazifik warmes Wasser in Richtung Norden. Beide Strömungssysteme tun das bisweilen synchron. Die Folge sind Extremwetterlagen auf den Kontinenten.
Kommentar GB:
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann geht es hier um mittelfristige Dynamiken des Wetterschehens, nicht aber des langfristigen Klimas. Es gibt anscheinend zwischen dem kurzfristigen Wettergeschehen (gemessen in Tagen bis wenigen Wochen) und dem langfristigen Klimawandel (gemessen in Durchschittswerten dreier Jahrzehnte) noch eine mittelfristige Dynamik wetterbestimmender Determinanten, hier speziell der verschieden temperierten ozeanischen Strömungen in Wechselwirkung mit der unteren und der oberen Atmosphäre (jet strems).
Auffällig werdendes (kurzfristiges) Wettergeschehen läßt sich offenbar aus dieser mittelfristigen Dynamik (d. h. deren Veränderung bzw. Schwankung) erklären. Ob und inwieweit und wodurch diese mittelfristige Dynamik einem langfristigen Klimaänderungstrend folgt, das ist – soweit ich sehe – eine sich ergebende offene Frage.
Angesichts der Komplexität der Gesamtheit dieser geophysikalischen Dynamiken, zu der noch weitere Dynamiken beitragen (Vulkanaktivität, Sonnenaktivität) dürfte die Reduktion allein auf anthropogene (!) Treibhausgase (in der Regel wird CO2 genannt) im Sinne einer monokausalen Erklärung und als Ansatzpunkt von Klimapolitik zumindest fragwürdig sein. Immerhin dürfte eine Politik gegen Entwaldung und für Aufforstung in jedem Falle und sehr sicher ein Schritt in die richtige Richtung sein. Diesem Teil der Klimapolitik kann daher m. E. ohne weiteres zugestimmt werden.


