Kritik und Widerstand gegen den „Grünen Paß“ in Italien

14. 10. 2021  –  Hartmut Krauss

Der Philosoph Giorgio Agamben hat als Sachverständiger des italienischen Senats die 3G-Einschränkungen als einen Einschnitt gebrandmarkt, der die Gesetzgebung totalitaristischer Staaten übertreffe. Der Impfstoff sei ein Mittel, „um den Menschen einen ‚Grünen Pass‘ aufzuzwingen“.

„Ich frage mich, wie weit wir bereit sind, diese Kontrolle zu akzeptieren?“, fragte Agamben in Richtung des Parlaments und spitzte zu: „Ist es möglich, dass die Bürger einer Gesellschaft, die von sich behauptet, demokratisch zu sein, in einer schlechteren Lage sind als die Bürger der Sowjetunion unter Stalin?“ Agamben relativiert danach die Aussage auf ironische Weise: die Sowjetbürger hätten zwar einen Passierschein vorzeigen müssen, aber nicht für den Restaurantbesuch.

Der Philosoph stellte danach die Frage, wie ein Land nach den Erfahrungen des Rassegesetzes von 1938 erneut zu einer Entscheidung fähig sei, die eine bestimmte Gruppe zu Bürgern zweiter Klasse abgestempelt werden konnte. Aber auch hier lenkte Agamben ein: unter Mussolini hätte die Unterscheidung von Ariern und Nicht-Ariern de facto nur Eheschließungen betroffen. Der Grüne Pass: eine Gesetzgebung, die demnach drakonischer sei als die Gesetze aus Kommunismus und Faschismus.“ – Quelle

Philosoph Giorgio Agamben: „Der ‚Grüne Pass‘ ist eine rechtliche Monstrosität“

Tragen Sie sich für den wöchentlichen Medienüberblick - den Freitagsbrief - ein!

Es wird kein Spam geschickt! Erfahren Sie mehr in unserer Datenschutzerklärung.