GAM-Newsletter
22.10.2025
Anmerkungen zur wirklichkeitsentstellenden Stadtbild-Debatte
Sehr geehrte Damen und Herren!
Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Kaum hat sich selbst Friedrich Merz der objektiven Realität punktuell ein Stück angenähert und festgestellt, dass sich das irreguläre Migrationsgeschehen auch im Erscheinungsbild deutscher Städte zeigt, wird sofort reflexartig eine mediale Shitstorm-Kampagne aus den Reihen der parteiübergreifenden proislamischen Fundamentalisten in Gang gesetzt. Im Rahmen dieser künstlich aufgestachelten Empörungshysterie wird dann allen Ernstes geleugnet, dass sich das Stadtbild im Zuge der irregulären Massenmigration aus primär islamischen Ländern deutlich verändert hat. Lesen Sie dazu unseren Kommentar
https://diefreiheit.info/anmerkungen-zur-wirklichkeitsentstellenden-stadtbild-debatte/
Darin heißt es abschließend: „Treten wir den destruktiven Islam-Komplizen auf allen gesellschaftlichen Ebenen endlich geschlossen und offensiv entgegen. Verdrängen wir sie von den Schalthebeln der politisch-medialen Macht. Noch ist Zeit, die Islamisierung zu stoppen und rückgängig zu machen. Die erforderliche Meinungsmehrheit existiert bereits. Formen wir aus dieser ein eingriffsfähiges Subjekt im Interesse der Durchsetzung einer umfassenden gesellschaftlichen Veränderung.“
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Der harten Haltung der Regierenden gegenüber dem autoritär regierten Russland entspricht auf der anderen Seite der Medaille immer wieder eine weiche Anbiederung an das autoritär regierte Erdogan-Regime. So spulte der CDU-Außenminister Wadephul bei seinem Türkeibesuch vor Kurzem erneut das falsche Narrativ ab, die türkischen Gastarbeiter hätten ganz entscheidend zum westdeutschen Wirtschaftswunder beigetragen. Zur Klarstellung dieser Umfunktionierung einer kurzsichtigen Fehlentscheidung in einen verklärenden Mythos verweisen wir auf folgenden nach wie vor zutreffenden Text
Darin heißt es:
Vor dem Hintergrund des verfehlten Anwerbeabkommens mit der Türkei „entstanden in den ehemaligen Arbeiterbezirken der deutschen Großstädte relativ rasch Zuwandererghettos, in deren tendenziell geschlossenen Sozialräumen sich oftmals sukzessive ein türkisch-muslimischer Kulturimport abspielte. So kam es zum Aufbau eines selbstgenügsamen Netzwerkes von Einrichtungen, die es den Einwanderern gestatten, ihre alltäglichen Lebensvollzüge so weit wie möglich ohne Kontakte mit der einheimischen Gesellschaft zu realisieren. Zweifellos und erfreulicherweise gibt es auch Fälle von gelungener Integration. Dennoch betreffen diese in den Medien immer wieder überproportional hergezeigten Fälle eine Minderheit. Hinzu kommt Folgendes: Auch wo türkisch-muslimische (und arabischstämmige) Migranten/innen sprachlich und beruflich gut integriert sind und es sogar in politische und wissenschaftliche Ämter geschafft haben, fungieren sie oftmals als Sprecher/innen, Verteidiger/innen und Interessenverfechter/innen einer ethno-religiösen ‚Kulturgemeinschaft‘ mit starker normativer Distanz zur europäisch-säkularen Moderne. Eine echte autoritätskritisch-demokratische Distanz zur eigenen Herkunftskultur ist bei dieser Gruppe hingegen nur sehr selten anzutreffen. Vielmehr dominiert bei ihnen vielfach ein larmoyant zur Schau getragenes Unverständnis gegenüber den wirklichen islamkritischen Beweggründen der nach 1945 geborenen Deutschen.“
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„Von räuberischer Erpressung bis zu gefährlicher Körperverletzung: Eine syrische Grossfamilie verübt 160 Straftaten und verlässt Deutschland nun für Geld“
Lesen Sie den NZZ-Artikel im Anhang.
Mit freundlichen Grüßen
Karin VogelpohlVorstand GAM e. V.
Gesellschaft für wissenschaftliche
Aufklärung und
Menschenrechte e. V.
Tel.: ++49 176 76428958 Fax: ++49 541 44 53 73
E-Mail: gam-kontakt@t-online.de www.gam-online.de
Anhang
Von räuberischer Erpressung bis zugefährlicher Körperverletzung:
Eine syrische Grossfamilie verübt 160 Straftaten und verlässt Deutschland nun für Geld
Auf dem üblichen Weg konnten die Behörden eine hochkriminelle Familie aus Stuttgart nicht abschieben.
Jetzt reist sie freiwillig aus. Die Stadtbewohner sind erleichtert, aber es gibt auchKritik.
Isabelle Wachter, Berlin 21.10.2025
„Es hört sich verrückt an: Eine einzige Familie begeht 160 Straftaten. Die syrische Familie ausdem Norden Stuttgarts ist gross und stadtbekannt. Es sind rund zwanzig Personen, ein Vater,der mit seinen Kindern aus drei Ehen nach Deutschland gekommen ist.
Nun ist der Polizei ein Kunststück gelungen. In mehreren Gesprächen konnte sie die Familieüberzeugen, freiwillig nach Syrien auszureisen. Siebzehn Familienmitglieder, von deneneinige kriminell sind, haben Deutschland bereits verlassen.
Drei befinden sich noch im Gefängnis.
Die Stuttgarter atmen auf, endlich sind sie die Delinquenten los. Aber es gibt auch kritischeStimmen. Denn jedes Familienmitglied bekam eine sogenannte Förderung in der Höhe von zirka 1350 Euro und den Flug bezahlt. Verbrechen begehen und dafür noch belohnt werden,das geht für viele nicht auf. Aber ganz so einfach ist es nicht.
1350 Euro pro Person
An der Pressekonferenz am Montag nahm Baden-Württembergs Ministerin für Justiz undMigration, Marion Gentges (CDU), den Kritikern gleich den Wind aus den Segeln. Sie gab zubedenken, dass die Steuerzahler weit mehr bezahlen müssten, wenn die Familie wegen wiederkehrender Straftaten ins Gefängnis müsse. Ganz abgesehen von den physischen,psychischen und finanziellen Schäden, die ihren Opfern entstehen.
Gefängnisaufenthalte sind teuer: Ein Tag Haft kostet 180 Euro, ein Tag Abschiebehaft sogar mehr als 400 Euro. Da sind 1350 Euro pro Person ein Klacks. Aber viel wichtiger ist, dass dieFamilie auf ihre asylrechtliche Schutzstellung verzichtete. Die stand ihnen zu, weil sie zwischen 2015 und 2020 nach Deutschland kam, zu einer Zeit, in der es in Syrien aufgrund des Krieges zu unsicher war. Mittlerweile wurde das Regime von Bashar al-Asad gestürzt, aber es gibt bis heute noch keinAbkommen zwischen Deutschland und Syrien im Hinblick auf künftige Abschiebungen. Das Bundesinnenministerium arbeitet mit Hochdruck daran.«Wer in Deutschland Schutz vor Krieg und Verfolgung sucht und dann so kriminell ist, derhat sein Recht auf Schutz verwirkt», sagt Friedrich Haag, FDP-Landtagsabgeordneter in Baden-Württemberg. Dennoch sei es wichtig, dass Kriminelle, die schwere Straftatenbegingen, ihrer Strafe nicht einfach durch eine Abschiebung entgingen und direkt in dieFreiheit entlassen würden. Das wäre nicht gut für das Gerechtigkeitsempfinden der Bevölkerung, so Haag.
Marion Gentges betont daher: Bevor die Personen aus der Haft heraus ausser Landes gebrachtwürden, müssten sie die verhängte Strafe zu einem relevanten Teil verbüssen.«Die Behörden müssen sicherstellen, dass diese Familie gar nicht wieder einreisen kann»,sagt Haag. Das dürfte gar nicht so einfach sein, wenn sie über den Landweg wieder einreist.Allerdings gilt für die vorzeitig aus der Haft entlassenen Straftäter eine Wiedereinreisesperrevon mindestens fünf Jahren. Verstossen sie dagegen, müssen sie die Reststrafe antreten.
«Sonderstab gefährliche Ausländer»
Von den siebzehn bereits ausgereisten Familienmitgliedern sind sechs verurteilte Straftäter,andere befinden sich in Untersuchungshaft. Ihre Delikte lesen sich wie ein Lehrbuch fürKriminalität:Der 19-jährige K. bekam wegen schwerer räuberischer Erpressung zwei Jahre Gefängnis. M.(22 Jahre) und E. (20 Jahre) verbüssten aufgrund von Gewaltdelikten ebenfalls mehrjährigeHaftstrafen. Die 19 Jahre alte F. befand sich seit letztem Sommer in Untersuchungshaft wegen eines besonders schweren Falls des Diebstahls, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung.Der 15-jährige M. trat seit seinem 12. Lebensjahr vorwiegend wegen Gewaltdeliktenstrafrechtlich in Erscheinung und verbüsste zuletzt eine Jugendstrafe wegen schwererräuberischer Erpressung und gefährlicher Körperverletzung. Der 44-jährige Familienvater wurde wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte verurteilt. Drei weitere Familienmitglieder befinden sich weiterhin in einem deutschen Gefängnis, unter ihnen auch ein 18-Jähriger, der in zweieinhalb Jahren 34 Straftaten begangen hat und zusammen mit seinen Brüdern (23 und 27 Jahre alt) wegen eines Messerangriffs zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt wurde. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Im Jahr 2025 verliessen bislang 12.262 Menschen Deutschland und wurden dabei finanziell über ein entsprechendes Förderprogramm des Bundes und der Länder unterstützt. DasMinisterium für Justiz und Migration in Baden-Württemberg hat sogar den «Sonderstab gefährliche Ausländer» gegründet. Dessen Ziel ist es, Terroristen und Kriminelle, die schwereGewalttaten begingen, von einer Ausreise zu überzeugen.Der FDP-Landtagsabgeordnete Friedrich Haag fordert, dass das Land neben freiwilligenAusreisen auch konsequent Abschiebungen durchführe – vor allem dann, wenn Menschenhier schwerste Straftaten begehen. «Bei der Abschiebung von Ausreisepflichtigen passiertjedoch noch viel zu wenig: In den ersten Monaten dieses Jahres wurde in Stuttgart nichteinmal die Hälfte der geplanten Abschiebungen umgesetzt.» Es dürfe aber nicht der Eindruckentstehen, dass diejenigen abgeschoben würden, die arbeiteten und integriert seien.“