Zum Thema „Frankfurter Schule“

Frage an BING: Fachliteratur über die „Frankfurter Schule“?

BING KI antwortet:

„Es gibt viele Fachbücher über die “Frankfurter Schule”. Hier sind einige Empfehlungen:

  1. “Café Marx. Das Institut für Sozialforschung von den Anfängen bis zur Frankfurter Schule” von Philipp Lenhard1. Dieses Buch bietet einen umfassenden Überblick über die Anfänge des Instituts für Sozialforschung und die Entwicklung der Frankfurter Schule.
  2. “Die Frankfurter Schule – Das Primat der Theorie” von Daniel Heller2. Dieses Buch diskutiert das Primat der Theorie in der Frankfurter Schule und ihre Auswirkungen auf die junge Bundesrepublik Deutschland.
  3. “Die Frankfurter Schule” von Rolf Wiggershaus34. Dieses Buch zeichnet die Geschichte der Frankfurter Schule von ihren Anfängen bis zum heutigen Tag nach und bietet ein lebendiges Bild des so spannungsreichen wie ergiebigen Zusammenwirkens einflussreich gewordener Intellektueller.

Bitte beachten Sie, dass diese Bücher auf Deutsch verfasst sind. Wenn Sie weitere Informationen benötigen, lassen Sie es mich bitte wissen!“ 😊

 

Kommentar GB:

Die „antiautoritäre“ Studentenbewegung von 1968 stand mit ihren anarchischen Neigungen und Tendenzen  der  „Frankfurter Schule“ und ihrer „Kritischen Theorie“ praktisch-kritisch gegenüber, weil diese erstens rigoros auf dem Primat der Theorie beharrte, und weil sie zweitens selbst als Teil des damaligen „Establishments“ wahrgenommen wurde. Das wird in der rechtskonservativen Literatur tendenziell verkannt. Allerdings ist der dialektische Umschlag dieser Anfänge in eine lenistische oder alternativ in eine maoistische Entwicklungsphase (die Zeit der K-Gruppen) auffällig. Während der 70er Jahre entwickelten sich in ersten Ansätzen zugleich alternative Bewegungen, z.B. Feminismus, Schwulenbewegung, Lesbenbewegung, sowie ökologisch-politsche Ansätze (Anti-Atomkraft-Bewegung), außerdem entstand ein m. E. als anarchokommunistisch zu kennzeichnender Gewaltaktionismus, nämlich die „Rote Armee Fraktion (RAF)“, der sich bis zum Ende der 90er Jahre hinzog, bis zur Selbstauflösung der RAF.

In den 70er Jahren traten auch bereits die postmodernen französischen Philosophen auf, deren spezifische und eigentümliche Rezeption in den USA danach auf Europa zurückschlagen sollte, nämlich als postmoderne Ideologie. In Deutschland fand vor allem Michel Foucault Beachtung, auch innerhalb des linken Spektrums, und für die Frauenbewegung wurde entsprechend Judith Butler wichtig, aber weniger als Theoretikerin, denn als „Prophet“ eines radikalisierten Feminismus-Genderismus, der allerdings sachlich, d.h. biowisssenschaftlich unhaltbar ist. Ähnlich – und vor allem sehr selektiv – war die Frauenbewegung bereits zuvor mit Simone de Beauvoir umgegangen, deren existenzialistische Denkweise im engen Anschluß an Jean-Paul Sartre weitgehend verkannt wurde. Der Ausfall der Reflexion zeigt das vielfach an.

Die Bedeutung der Postmoderne wird von Rechtskonservativen m.E. entweder ganz übersehen oder mißverstanden. Die Postmoderne ist mit Bezug auf den Rationalismus, dem noch der jüngere Marxismus einschließlich Herbert Marcuse angehörte, ein Irrationalismus, steht also in Gegensatz zu diesem wie zu allen anderen Ausdrucksformen des Rationalismus. Es ist daher ein vollständiger Irrtum zu meinen, es handele sich beim Postmodernismus um einen „Kulturmarxismus“. Der Irrationalismus des postmodernistischen Denkens trennt dieses vielmehr von der rationalisischen Denktradition der Aufklärung ab und stellt einen Gegensatz her. Hinzuweisen ist auch darauf, daß im Postmodernismus auf die komplexe und rationale Marxsche Kapitalismuskritik gänzlich verzichtet worden ist, was der Relevanz dieses subjektivistischen Denkens  gleichsam den Boden entzieht. Es ist daher folgerichtig, daß sich postmodernes „Denken“ in diversen ideologischen Gestalten und Figuren niederschlägt (Identitätstheorie), deren erkenntnistheoretische Relevanz sich rasch Null annähert. Bis zum evidenten Unsinn braucht es in der Gegenwart deshalb nicht einmal mehr einen Schritt.

An diesem Punkt der intellektuellen Verfallsentwicklung wird klar, daß und weshalb die Frankfurter Schule gerade mit ihrem Primat der Theorie richtig lag, auch wenn es gleichwohl geboten ist, ihre Schriften kritisch zu reflektieren. Man macht einen Fehler, wenn man die Dialektik der Aufklärung, die 1944 geschrieben worden ist, wie einen nicht hinterfragbaren Text behandelt. Im Gegenteil: genau dieser Text in seiner Zeit wäre aus heutiger Perspektive und mit Blick auf die Philosophie der Aufklärung neu zu lesen und zu interpretieren. Verzweiflung in der Endphase des Zweiten Weltkrieges und während der Shoah war ein genaues Echo des Entsetzens der Zeit, und es hallt weiterhin nach, aber dennoch verändert der historische Abstand den Blickwinkel auf das damalige Geschehen. In seinem Bann kann es keine produktive Entwicklung geben, und deshalb verlangt aufgeklärtes Denken heute, ohne Verleugnung den Blick frei nach vorne zu richten. –

 

 

 

 

 

 

 

 

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