Was ist kritisch-emanzipatorischer Humanismus?

Hartmut Krauss

Was ist kritisch-emanzipatorischer Humanismus? (1)

„Seit dem Ende des Kalten Krieges und der dadurch bedingten Auflösung des bipolaren Blockdenkens ist ein vielgestaltiges und mehrdimensionales Wiederaufleben religiöser Bewegungen zu konstatieren. Dieser Vorgang zeigte sich sowohl in der kulturübergreifenden Ausbreitung fundamentalistischer Bewegungen und der Zunahme religiös motivierter (Gewalt-)Akteure (vgl. z. B. Riesebrodt 2000, Krauss 2003, Kippenberg 2008, Juergensmeyer 2009) als auch in der verstärkten Präsenz religiöser Kräfte in der medialen Öffentlichkeit. Von herausragender Bedeutung war hier zweifellos die Herausbildung des global wirksamen militanten Islamismus. Auch die abscheulichen Terroranschläge in Norwegen, begangen von einem psychopathischen Einzeltäter mit einem verworrenen rechtsradikalen Gedankenhintergrund, können den Tatbestand nicht verdrängen, dass islamisch motivierte Akteure im Rahmen der weltweiten religiösen Gewaltagenda absolut dominieren.
Generell ist festzustellen, dass die „Rückkehr der Religionen“ offenkundig nicht mit einer Zunahme von Massenspiritualität, Moralexpansion und andächtiger Gottesschau verbunden ist, sondern sich vielmehr in einem Anstieg religiös motivierter und legitimierter Gewaltausübung manifestiert. Insbesondere in Gestalt der Konfrontation der islamischen Herrschaftskultur mit der westlich-abendländisch generierten ‚Moderne’ ist ‚Religion’ zu einem relevanten Faktor der postrealsozialistischen Weltpolitik geworden (Röhrich 2004).“ (…)

http://www.gam-online.de/text-emanzip-human.html#wiederum

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