Trauriger Rekord bei jungen Erwachsenen ohne Berufsabschluss

Trauriger Rekord bei jungen Erwachsenen ohne Berufsabschluss

Kommentar:

By Hartmut Krauss  Posted 20. November 2023

In Spätkapitalistische Systementwicklung

https://hintergrund-verlag.de/spaetkapitalistische-systementwicklung/hartmut-krauss-aktuelle-indikatoren-der-gesellschaftlichen-krisenentwicklung/

„(…)

4.Fachkräftemangel

Laut dem Institut der Deutschen Wirtschaft fehlen hierzulande 630.000 Fachkräfte. Besonders betroffen sind die Bereiche Sozialarbeit, Erziehung, Alten- und Krankenpflege. Zudem fehlt viel Personal im Handwerk und bei IT-Experten[5].

Andererseits gab es gleichzeitig im Jahresdurchschnitt 2022 „244.000 offene Stellen für Geringqualifizierte, denen 1.278.000 geringqualifizierte Arbeitslose gegenüberstanden. Es kommen also immer noch mehr als fünf Geringqualifizierte auf eine offene Stelle, die keine spezifische Qualifikation erfordert.“[6]

Nach vorliegenden Berichten hatten 2021 erstmals mehr als 2,5 Millionen Menschen zwischen 20 und 34 Jahren keinen Berufsabschluss. Damit erreichte die Quote einen „historisch hohen Wert von 17 Prozent“. Hervorgerufen wird diese hohe Zahl insbesondere durch zwei Gegebenheiten: Erstens durch eine hohe Zahl un- und niedrigqualifizierter Zuwanderer aufgrund einer verfehlten (ungesteuerten) Einwanderungspolitik sowie zweitens durch die Akkumulation jährlich Zehntausender Jugendlicher ohne Schulabschluss, die infolgedessen als Fachkräfte in der Regel ausfallen und in prekären Beschäftigungsverhältnissen oder verfestigter Langzeitarbeitslosigkeit landen. So standen 2021 rund 47.500 Schülerinnen und Schüler ohne Hauptschulabschluss da, was einem Gesamtanteil von 6,2 Prozent entspricht. In der Gruppe der Ausländer lag die Quote der Abgänger ohne Abschluss 2020 bei 13,4 Prozent, bei den Deutschen (darunter Migranten mit deutschen Pass) bei 4,6 Prozent.[7]

Zudem sind ca. 630.000 Jugendliche oder junge Erwachsene in Deutschland im Alter zwischen 15 und 24 Jahren weder in Arbeit noch in Schule, Ausbildung oder Studium aktiv und verharren diesbezüglich in kompletter Passivität. Die Quote dieser Großgruppe der sog. NEETs („Not in Education, Employment or Training“) lag 2022 bei rund 6,8 Prozent. Das ist laut dem Statistik-Amt Eurostat Platz acht unter den 27 EU-Staaten. „Am besten stehen die Niederlande da, dort gibt es nur 2,8 Prozent NEETs. Es folgen Island mit 4,0 Prozent und Schweden mit 4,9 Prozent.“[8] Als aktuelle Gründe für dieses Phänomen werden in Deutschland folgende genannt: Mangelnde berufliche Orientierung infolge der Corona-Maßnahmen; die abnehmende Notwendigkeit der Aufnahme einer eigenen Erwerbstätigkeit aufgrund der Erwartung eines ererbten Vermögens („Generation Erbe“); sowie die genannte relativ hohe Zahl von Jugendlichen ohne Schul- und Berufsabschluss.

(…)“

 

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