Gottes auserwähltes Volk

Dienstag, 30. Mai 2023

Der US-amerikanische Exzeptionalismus betrachtet das eigene Land als Macht des Guten mit religiös begründetem Weltbeglückungsauftrag.

Als „God’s own country“ haben US-Amerikaner ihr Land immer wieder empfunden und bezeichnet. Wie kamen sie darauf? Der aus der Bibel überlieferte Anspruch Israels, ein „auserwähltes Volk“ zu sein, wurde von frommen Briten und später Amerikanern auf das eigene Land übertragen. Inspiriert von calvinistischen Glaubensvorstellungen sahen die westlichen Nationen den eigenen wirtschaftlichen Erfolg als Zeichen göttlicher Auserwähltheit. Der religiöse Glaube verlor zwar im Laufe der Jahrhunderte an Kraft, geblieben ist aber das Selbstgefühl, eine völlig einzigartige Nation zu sein, die gegenüber anderen Ländern missionarisch tätig werden und als Erziehungsberechtigte auftreten darf. Man kann die Spuren dieser Ideologie bis heute am politischen Handeln der USA erkennen. Wo Gott so klar in den eigenen Reihen zu kämpfen schien, blieb für die globalen Gegner oft nur der Teufel als vermeintlicher Unterstützer übrig.

https://www.manova.news/artikel/gottes-auserwahltes-volk

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