Der Zwang zur Freiwilligkeit

Freitag, 09. Juni 2023

Das Beispiel China zeigt, dass Sympathien keine rein privaten Angelegenheiten sind — bei bestimmten Ländern ist das Mögen Pflicht, bei anderen geradezu sittenwidrig

„Es ist zu glauben …“, eröffnete der ehemalige Präfekt der katholischen Glaubenskongregation, Josef Ratzinger, ein offizielles Pamphlet aus dem Jahr 2001. Ist es denn zu glauben? Kann man Werthaltungen, die derart innerlich, derart persönlich sind, einfach anbefehlen? Auf dem politischen Feld müssen wir derzeit bestimmte Menschen und Länder mögen. „Unsere US-amerikanischen Verbündeten“ zum Beispiel. Oder Wolodymyr Selenskyj, der unser aller Freiheit am Donbass verteidigt, dabei tapfer das Blut seiner Bürger vergießend. Ebenso gibt es Personen und Länder, bei denen quasi eine Pflicht besteht, sie zu disliken. Ihnen gegenüber gilt eine Politik des abwärts gerichteten Daumens. China gehört zu denjenigen, die unbedingt zu missbilligen sind, möchte man mit seinem Staat und der Bevölkerungsmehrheit in trautem Einklang leben — und wer möchte das nicht? Der Autor vermittelt in seinen launigen Betrachtungen über freiwillig und unfreiwillig gehegte Gefühle auch ein paar Erkenntnisse über China, Taiwan und die merkwürdig zwiegespaltene Haltung des Westens zu beiden.

https://www.manova.news/artikel/der-zwang-zur-freiwilligkeit

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