NATO beschließt neues »Strategisches Konzept«

13. Juli 2022 Otto König/Richard Detje:

»Kalter Krieg 2.0«

Auf ihrem Gipfel in Madrid hat die NATO eine Vergrößerung und geografische Entgrenzung des Militärpakts über den nordatlantischen Raum hinaus bis nach Asien sowie den Aufbau eines neuen Streitkräftemodells von gewaltigen Dimensionen und mit hoher Einsatzbereitschaft beschlossen. Die russische Invasion in der Ukraine hat das »hirntote Bündnis«, wie der französische Präsident es einmal bezeichnete, revitalisiert.

https://www.sozialismus.de/kommentare_analysen/detail/artikel/kalter-krieg-20/

Kommentar GB:

In der kurzen bis mittleren Frist und aus der geopolitischen Perspektive der USA betrachtet, handelt es sich um eiinen triumphalen politischen Erfolg, weil die Spaltung Eurasiens nunmehr vollzogen ist, und das unabhängig von der Frage, wie der jeweilige Ausgang des Ukrainekrieges zukünftig beurteilt werden mag.

Allerdings ist es denkbar und nicht unwahrscheinlich, daß sich die Dinge mittel- bis langfristig für die USA anders, nämlich ungünstiger darstellen mögen. Nicht zuletzt gibt der innere – anscheinend zunehmende – anomische Zustand der USA Anlaß daran zu zweifeln, ob diese ihre alleinige Weltmachtrolle dann noch auszufüllen in der Lage sein werden. Und auf der anderen Seite sortieren sich die BRICS-Staaten mit ihrem Umfeld neu, was mittel- bis langfristig, vielleicht aber auch schneller, zur Veränderung der globalen machtpolitischen Lage beitragen mag.

 

 

 

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