Studie „Rassistische Realitäten. Wie setzt sich Deutschland mit Rassismus auseinander“

5.5.2022

Reinhard Hascha

Studie heute vorgestellt:
Viele Menschen in Deutschland sind bereit zu Engagement gegen Rassismus?
Wie verbreitet sind hierzulande rassistische und diskriminierende Vorstellungen?

Das zeigt künftig ein dauerhaftes Monitoring.

Bundesfamilienministerin Paus stellte in Berlin Ergebnisse der Auftaktstudie vor.

https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/aktuelles/alle-meldungen/viele-menschen-in-deutschland-sind-bereit-zu-engagement-gegen-rassismus-197162

 

Rassistische Realitäten: Wie setzt sich Deutschland mit Rassismus auseinander?

https://www.rassismusmonitor.de/fileadmin/user_upload/NaDiRa/CATI_Studie_Rassistische_Realit%C3%A4ten/DeZIM-Rassismusmonitor-Studie_Rassistische-Realit%C3%A4ten_Wie-setzt-sich-Deutschland-mit-Rassismus-auseinander.pdf

„Im Kern wird Rassismus als eine Ideologie sowie als eine diskursive und soziale Praxis verstanden, in der Menschen (1) aufgrund von äußerlichen Merkmalen in verschiedene Gruppen eingeteilt werden (Kategorisierung), denen (2) per „Abstammung“ verallgemeinerte, verabsolutierte und unveränderliche Eigenschaften zugeschrieben werden (Generalisierung und Rassifizierung3), die (3) bewertet und (zum Vorteil der eigenen Gruppe) mit sozialen Rangstufen verbunden werden (Hierarchisierung), womit (4) ungleiche Behandlungen und gesellschaftliche Macht- und Dominanzstrukturen reproduziert und begründet werden (Legitimierung). Der Aspekt der macht- und privilegienerhaltenden Funktion spielt für Rassismusdefinitionen eine zentrale Rolle. Diese Kernelemente werden bei der Analyse rassistischer Wissensbestände und Vorstellungen (siehe Kapitel 2) genauer aufgegriffen. (S.16 f.)

Wo aber stehen wir heute in der Auseinandersetzung mit Rassismus in Deutschland? Sind die Empörung und der Protest, die es nach Halle, Hanau und den Black-Lives-Matter-Demonstrationen gab, nur ein kurzer politischer Moment oder können wir in der Bevölkerung einen nachhaltigen Willen zur Auseinandersetzung erkennen? Sind es vorrangig von Rassismus betroffene Minderheiten, die sich mit dem Thema befassen oder gibt es einen breiteren Allianzraum gegen Rassismus? Wie hoch ist der Anteil derjenigen in der deutschen Bevölkerung, die sich der alltäglichen Erfahrungen von Rassismus bewusst sind, und welche Menschen kommen wie stark mit Rassismus in Berührung? Betrifft Rassismus in Deutschland über die direkt betroffenen Gruppen hinaus auch deren Partner*innen, Freund*innen und Kolleg*innen und welche Folgen bringt das mit sich? Wie viele Menschen versuchen, Rassismus in Deutschland etwas entgegenzusetzen – entweder durch alltägliches Widersprechen oder kollektive Mobilisierung?“ (S.13)

Wohltuend von der explizit-langatmigen Tatbestandbeschreibung der 122seitigen Studie hebt sich die nachfolgende Analyse ab:

Hartmut Krauss

ZUR KRITIK DES ISLAMAPOLOGETISCHEN „ANTIRASSISMUS“

https://hintergrund-verlag.de/analyse-der-islamischen-herrschaftskultur/hartmut-krauss-zur-kritik-des-islamapologetischen-antirassismus/

„Einer exakten wissenschaftlichen Begriffsbildung völlig abträglich ist es, den Rassismusbegriff zu „kulturalisieren“ und auf die Negativbewertung von multiethnisch zusammengesetzten Weltanschauungsgemeinschaften wie der muslimischen Umma auszudehnen. Dahinter steckt nicht nur wissenschaftlich unhaltbare terminologische Verwilderung, sondern der Versuch, a) durch diesen analytisch verfehlten semantischen Transfer einen ideologischen Diffamierungsmehrwert zu erzielen und sich gleichzeitig auch noch b) um die Prüfung der Angemessenheit der Negativbewertung herum zu mogeln.

Der Gipfelpunkt der Verwandlung des Rassismusvorwurfs in eine reine Diffamierungskeule ist dann erreicht, wenn jede Form der Kategorisierung von Menschen nach gruppenbezogenen Merkmalen (wie kollektiv geteilte/identitätsbildende weltanschauliche Überzeugungen) und deren kritische Bewertung als „Rassismus“ gebrandmarkt wird. Damit soll offensichtlich zweierlei erreicht werden: Zum einen die absolute Immunisierung bestimmter Gruppen vor Kritik und zum anderen die – wenn man so will: ihrerseits „rassistische“ (demagogische) –Konstruktion einer Gruppe von „feindlichen Kritikern“/„Rassisten“. (Man könnte hier von einem semantischen Totalitarismus sprechen.)“

 

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