Versuch, siebzigtausend Schriftzeichen durch sechsundzwanzig Buchstaben zu bannen
„Die wichtigsten Argumente für die Beibehaltung des Schriftsystems sind aber neben den genannten die Handschrift und die kognitiven Anreize. Schon vor Jahren haben Bildungsexperten wie Manfred Osten auf die «eindeutig grösseren Möglichkeiten für die Ausbildung neuronaler Fähigkeiten» hingewiesen. Dies und die Ausbildung eines «stark ausgeprägten eidetischen Gedächtnisses» hätten zu einem «Vorteil lebenslanger geistiger Fitness» geführt, «der in China nachhaltig gefördert wird durch den selbstverständlichen hohen Stellenwert der Bildung und die damit verbundene Lernbereitschaft im Sinne des konfuzianischen Wertesystems».
Ferner sind die Integrationskraft und die Ermöglichung kultureller Kohärenz und daraus resultierend die Schrift als Sinnressource und damit als Denkraum zur Relativierung der Gegenwart zu nennen.“ (…)


