Nichts, aber auch gar nichts rechtfertigt den Angriffskrieg

Urs P. Gasche / 26.02.2022

Kein Versäumnis und kein Fehler des Westens und keine Oligarchen oder Faschistengruppen in der Ukraine sind Gründe für einen Krieg.

Nichts, aber auch gar nichts rechtfertigt den Angriffskrieg

Kommentar GB:

Diese Sichtweise ist eben keine russische Sichtweise. Für Rußland ist im Falle eines von der Ukraine explizit angestrebten NATO-Beitritts die mittelfristig zu erwartende und jedenfalls nicht auszuschließende Stationierung insbesondere von Kurz- und Mittelstreckenraketen an der ukrainische Grenze zu Rußland und Weißrußland ein völlig hinreichender militärstrategischer Grund dafür, dies vorbeugend zu verhindern. Ein Blick auf die Karte bestätigt das.

Was aus russischer Sicht vermutlich noch hinnehmbar gewesen wäre, das wäre eine neutrale Positionierung der Ukraine, für die es in Nordeuropa Vorbilder gibt. Aber die lag und liegt wiederum ganz und gar nicht im NATO-Interesse. Die NATO hat ihre Gegnerschaft gegen Rußland auch nach 1989 stets aufrechterhalten und fortgesetzt; Rußland hat darauf rüstungspoltisch reagiert. Und sie hat sich damit leider gegen die gegenläufigen wirtschaftlichen Prozesse und Projekte durchgesetzt. Die Spaltung Europas wird vertieft und wird noch lange bestehen bleiben, was wiederum uneingeschränkt im Interesse der Weltseemacht USA liegt, die zugleich die NATO dominiert. Die Kosten dieser Politik (im weitesten Sinne) tragen die Europäer insgesamt. Als weltpolitischer Akteur spielen sie (EU), wie Putin wohl zuftreffend eingeschätzt hat, keine wirklich relevante Rolle.

 

 

 

 

 

 

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