Auf leisen Sohlen

Freitag, 26. November 2021

Die Nacht bricht nicht plötzlich herein —

der Faschismus ergreift oft ganz allmählich von einer Gesellschaft Besitz und wird nicht sofort erkannt.

von Rubikons Leserinnen und Leser

Die Begriffe „faschistoid“ und „faschistisch“ werden von unterschiedlichen Seiten inflationär gebraucht. Auch von Kritikern der Corona-Maßnahmen, vor allem der Querdenken-Bewegung. Oft fehlt dabei die Erklärung, was mit diesen Begriffen genau gemeint ist. Für eine exakte Definition des Faschismus beziehen sich viele Theoretiker auf die 14 Merkmale des Ur-Faschismus, wie ihn Umberto Eco beschrieben hat. Doch Eco war selber kein Faschist, sondern ein Intellektueller, der die Demokratie liebte und über den Faschismus schrieb. Der Autor bezieht sich im folgenden Text auf die Urquelle, den italienischen Faschismus, und erklärt anhand dieser korrekten Definition ausführlich, warum das, was die Regierung aktuell mit ungeimpften Menschen macht, eindeutig zumindest als faschistoid bezeichnet werden kann. Somit stellt der Verweis darauf keine Verharmlosung der NS-Verbrechen dar. Der Faschismus kommt mitunter auf leisen Sohlen, und die Vergangenheit hat gezeigt, dass nur diejenigen, die gegen das faschistische System waren, realisiert haben, dass es sich um ein solches handelte. Die Mehrheit der Menschen verhält sich damals wie heute einfach nur opportunistisch. Und darum gilt: Wehret den Anfängen! Auch die Juden wurden nicht schon 1933 in die Konzentrationslager gebracht. Doch es beginnt immer mit der Ausgrenzung, Stigmatisierung und Diskriminierung einer bestimmten Gruppe, und wo dies enden kann, lehrt uns die Geschichte.

von Matthias Klingenmeyer

https://www.rubikon.news/artikel/auf-leisen-sohlen-2

Kommentar GB:

Der Artikel ist insgesamt sehr lesenswert; folgendes Zitat sei hervorgehoben:

„Wichtig ist zu verstehen, dass das alles keine zufällige Entwicklung ist, sondern die logische Fortsetzung und Konsequenz dessen, was wir all die Jahre vor Corona erlebt haben. Ein zunehmend übergriffiger Staat, der immer mehr versucht in das Privatleben seiner Bürger und Bürgerinnen einzugreifen, sowie Politiker und Politikerinnen, die sich anmaßen, die Menschen zu erziehen und ihnen vorschreiben wollen, was sie zu denken und wie sie zu leben haben, gibt es nicht erst seit Corona. Mit Corona haben sich die bereits bestehenden Verhältnisse nur nochmal verschärft. Die treibende Motivation der Herrschenden ist Macht. Sie sind süchtig nach Macht. Und diese Macht erreichen sie am besten durch Kontrolle der Bevölkerung und nicht, in dem sie der Bevölkerung mehr Mitbestimmungsrecht gewähren.

Spätestens seit dem Siegeszug des Neoliberalismus, der widerwärtigsten Ausgeburt des Kapitalismus, leben wir in keiner echten Demokratie mehr. Was wir haben, ist bestenfalls nur noch eine Fassadendemokratie und wenn wir nicht aufpassen, driften wir endgültig in eine neue Diktatur ab. Zudem waren marktradikaler Kapitalismus und Demokratie noch nie miteinander vereinbar. Kapitalismus, egal in welcher Form, ist immer eine Diktatur der so genannten Elite. Und so dienen unserer so genannten Volksvertreter nicht der breiten Mehrheit der Bevölkerung, sondern dieser herrschenden Klasse. Im Kapitalismus bzw. Neoliberalismus sind das die oberen 1 Prozent der Superreichen, sowie kaum weniger Vermögende und ihre mächtigen Konzerne. Daran hat sich mit Corona nichts geändert. Es ist naiv und geschichtsblind auf einmal etwas anderes anzunehmen und der Politik ihre vorgegaukelte Fürsorge um die vermeintliche Volksgesundheit abzukaufen.“ (…) Und:

„Wir Menschen haben es selbst in der Hand. Wenn wir endlich zahlreicher aufstehen und „Nein!“ sagen, dann wird diese so genannte Pandemie ganz schnell für beendet erklärt werden.“ (…) (Hervorhebung GB)

 

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