Sahra Wagenknecht: Eine politische Ikone rechnet ab mit dem Linksliberalismus

Wer ist eigentlich Sahra Wagenknecht?

Ihr schillerndes Buch lässt aufhorchen. Es ist ein familienpolitisch konservatives, identitätspolitisch liberales und wirtschaftspolitisch linkes «Gegenprogramm».

Eckhard Jesse 07.05.2021

https://www.nzz.ch/feuilleton/sahra-wagenknecht-eine-politische-ikone-rechnet-ab-mit-dem-linksliberalismus-ld.1615149

und

https://de.rt.com/meinung/116664-sahra-wagenknecht-argert-sich-in/?utm_source=Newsletter&utm_medium=Email&utm_campaign=Email

Kommentar

Reinhard Hascha und Hartmut Krauss:

Ich habe mal etwas zusammengestellt:

Die Blendwirkung von SW oder ihr beschränkt-kanalisiertes parteipolitisches Denken

„Die wirklich teuren Flüchtlinge sind die Steuerflüchtlinge“

https://www.sahra-wagenknecht.de/de/article/2192.die-wirklich-teuren-fl%c3%bcchtlinge-sind-die-steuerfl%c3%bcchtlinge.html

 

Im Folgenden Hartmut Krauss´ treffende Charakteristiken von SW:

„Auffällig ist bei SW die völlige sozialökonomische Beschränktheit. Das Menschen nicht nur materielle Interessen haben, sondern auch soziokulturelle Überzeugungen als Grundlage von Bewertungen und Identitätsbildungen besitzen, darunter die berechtigte Ablehnung vormodern-religiöser Ideologien, Mentalitäten und Verhaltensweisen von zum Teil obendrein auch noch aggressiver, krimineller und übergriffiger Migranten als subjektive Träger,  kommt bei ihr als „gehobener Vulgärmarxistin“ überhaupt nicht vor. Wobei auch übersehen wird, dass die Alimentierung dieser Zuwanderer ebenso kostspielig ist wie die immer nur einseitig beklagte  zu niedrige Besteuerung von Superreichen. Ein weiterer Beweis ist ihre neueste Forderung nach Beschränkung der Aufnahme von Arbeitsmigranten. Tatsache ist aber, dass der überwiegende Teil der Flüchtlinge ein Leben in Sozialsystemen anstrebt; eine Integration derselben mit nachfolgender Arbeitsaufnahme bisher in der Regel erfolglos blieb, wie Studien inzwischen belegen. Daher wirkt der stets beschworene Kampf gegen die Armut kontraproduktiv, wenn gleichzeitig die importierte Armut gefördert wird.

Man kann Menschen nicht von außen  zu richtigen Einsichten bewegen, wenn sie nicht von sich aus nach neuen angemesseneren Antworten und Orientierungen streben bzw. danach suchen und aktiv Ausschau halten, sondern stattdessen ihr veraltetes, aber psychisch stabil haltendes Überzeugungssystem verteidigen. Das ist ein Kernpunkt meiner Theorie der subjektiven Widerspruchsverarbeitung.

https://frankfurter-erklaerung.de/2017/08/interview-mit-sarah-wagenknecht/

 

Die Sammelbewegung dient m. E. einem einzigen Ziel:

Stimmenzuwachs in der Linkspartei zu erreichen, um diese wieder hoffähig zu machen. Was sie auch so zum Ausdruck bringt:

„Ich sehe die Bewegung überhaupt nicht im Widerspruch zu meiner Partei. Im Gegenteil. Es geht um die Stärkung der gesellschaftlichen Linken. Die Partei Die Linke ist gegründet worden, um die Politik zu verändern. Doch das schafft sie mit ihren neun bis zehn Prozent allein nicht.“

Das erfordert kein Um-/Neudenken, womit sie auch künftig m. E. kein Interesse an einem intellektuellen Anschluss an die westliche kritisch-marxistische Theorieentwicklung zeigen dürfte. Vor diesem Hintergrund ist auch sie für mich keine herrschaftskritisch-emanzipatorische „Marxistin“.

Dazu auch:

Wagenknecht empfiehlt zur Lektüre ein linkes Thesenpapier, aufgesetzt von einem guten Dutzend linker Abgeordneter mit dem Titel: „Thesenpapier zu einer human und sozial regulierenden linken Einwanderungspolitik.“

Kritik an Zuwanderung von Links und Sahra Wagenknecht

 

Wagenknecht ist aber auch unabhängig von ihrer Islam-Ignoranz m. E. keine herrschaftskritisch-emanzipatorische „Marxistin“, sondern Vertreterin eines ökonomistisch-umverteilungsreformistischen Reduktionismus ohne intellektuellen Anschluss an die westliche kritisch-marxistische Theorieentwicklung.

Auch sozialökonomisch befinden sich Wagenknecht und Co. sowohl theoretisch als auch empirisch in diskursiver Schieflage. Denn die nichtmuslimischen Lohnabhängigen haben bei aller Kritik am neoliberalen Arbeitsregime  kein Interesse daran, dass von ihrem Bruttolohn (Lohnsteuer und Sozialabgaben) ein aggressiv-reaktionäres Sub- und Lumpenproletariat migrantischer, insbesondere  islamischer  Herkunft,  alimentiert wird und durch die unregulierte Massenimmigration das Bildungswesen zunehmend verkommt.

Wenn der „Durchchnittsarbeiter“ darüber hinaus sieht, dass die parasitär herumlungernden Migranten auch noch überproportional Straftaten begehen und man für seine kritische Einstellung obendrein als „Rassist“, „Fremdenfeind“ etc. verleumdet wird, hat  er dann natürlich „den Kaffee auf“ und wählt AfD, FPÖ oder gar nicht.

Die Linkspartei ist fest eingegraben in den Schützenbunkern des islamapologetischen Gesinnungszuchthauses und der Refugees-Welcome-Komitees. Ihre „antirassistische“ Kampagnenpolitik ist hochgradig demagogisch und verlogen. Teile von ihr fraternisieren offen mit antiisraelischen Islamisten. Die Werte der Aufklärung sowie deren Prinzipien einer herrschaftskritisch-emanzipatorischen Religionskritik hat sie längst verraten. Das Gleiche gilt im Hinblick auf Feuerbach und Marx. Geblieben ist ein flacher Umverteilungspopulismus, der dem Phänomen der importierten Armut (siehe Alimentierung von bildungsfernen islamischen Polygamisten mit erzreaktionärer Gesinnung) überhaupt nicht gerecht wird. Sie ist eigentlich nichts weiter mehr als ideologischer Hausmeister im Untergeschoss des globalkapitalistischen Herrschaftssystems. Und selbst Sarah Wagenknecht mit ihren schwachen Lichtblitzen gilt vielen Parteimitgliedern als Ketzerin.

Wagenknecht empfiehlt zur Lektüre ein linkes Thesenpapier, aufgesetzt von einem guten Dutzend linker Abgeordneter mit dem Titel: „Thesenpapier zu einer human und sozial regulierenden linken Einwanderungspolitik.“

Kritik an Zuwanderung von Links und Sahra Wagenknecht

 

Die steigende Altersarmut, auf die u. a. mit einer kompensierenden/lückenschließenden  Zusatzrente bis ca. 1000 Euro  zu reagieren wäre, wird von den Herrschenden hingenommen, weil aus ihrer ökonomisch-politischen Sicht (profitlogischer Utilitarismus) die Alimentierung von Migranten auf Kosten (Steuer- und Sozialabgaben) der mittleren und höheren Einkommen von Lohnabhängigen und Selbständigen profitabler ist und mit einem „Migrationskeynesianismus“ verbunden werden kann (Generierung von  nachfragerelevanten Arbeitsplätzen in der Flüchtlingsbetreuungs- und Integrationsindustrie) und zudem mit dem Globalen Migrationsplan übereinstimmt.

Nach meiner Auffassung ist das „Marxismus auf der Höhe der Zeit“ statt dieser vordergründigen sozialpopulistischen Wagenknecht-Parolen („Wer Demokratie will, muss die Finanzmafia entmachten“). Das greift zu kurz und ist nicht mit den gesamtgesellschaftlichen Grundfragen der Gegenwart vermittelt. –

Kritik an Linkspartei allgemein

Der geistig-moralische Verfall der proislamischen Linken kommt insbesondere in folgenden ideologischen Erscheinungen zum Ausdruck:

1) In der Verformung des Rassismusbegriffs in eine ‚Diffamierungskeule‘. Jede sachlich-inhaltlich begründete Kritik an reaktionären und repressiv-antiemanzipatorischen Verhaltens- und Denkweisen von Migranten, Muslimen, Ausländern, Nichtdeutschen etc. wird reflexartig unter den Generalverdacht des ‚Rassismus‘ und der ‚Fremdenfeindlichkeit‘ gestellt. Dabei handelt es sich nicht nur um einen ideologischen Abwehrmechanismus, sondern zugleich um eine Legitimation zur Gewaltanwendung. (Zum Beispiel wurden Teilnehmer auf dem Europäischen Sozialforum 2003 in Paris massiv beschimpft, tätlich angegriffen und von Ordnern ausgesperrt, als sie ein mehrsprachiges Flugblatt für das Existenzrecht Israels verteilen wollten. Gleichzeitig fungierte der Nadelstreifen-Islamist Tariq Ramadan auf diesem Forum als Starredner. Mit der Rassismuskeule in der Hand entarten hier offensichtlich Teile der ‚Straßenlinken‘ und ihre Schreibtischtäter zu politisch-ideologischen Bodyguards der Islamisten und ihrer antijüdischen Hetze.)

2) In der Stilisierung des Islamismus und anderer antiwestlich-reaktionärer Bewegungen/Regime zu Bündnispartnern im „antiimperialistischen Kampf“. Nach der einfältigen Logik „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“ wird der aus einem prämodern-religiösen Herrschaftsinteresse artikulierte Hass auf den Westen als „antiimperialistischer Protest“ missdeutet, ohne die ihm zugrunde liegende fortschrittsfeindlich-repressive Zielsetzung zu berücksichtigen. Ein Beispiel hierfür ist die distanzlose Kumpanei poststalinistischer Kommunisten mit dem despotischen Regime des Hitler- und Stalinschülers Saddam Hussein sowie die aktuelle Schönfärbung der im Irak agierenden Terrorbrigaden zu „Widerstandskämpfern“. Was sind das für „Widerstandskämpfer“, die hauptsächlich unzählige friedliche Landsleute umbringen, den Wiederaufbau des Landes zerbomben und durch ihre blutigen Aktionen die amerikanisch-englische Besatzung verlängern helfen? Dort, wo diese „Widerstandskämpfer“ die Kontrolle übernommen haben, wurde umgehend eine schariatische Schreckensherrschaft nach dem Vorbild der Taliban eingeführt.

3) Die Eliminierung humanistisch-aufklärerischer Bewertungsmaßstäbe im Sinne eines ‚postmodernen‘ Kulturrelativismus. Das Kernmerkmal des Kulturrelativismus ist ein dogmatisches Denk- und Reflexionsverbot: Fremde Kulturen sind in ihrer und wegen ihrer ‚Andersheit‘ tabu. Deshalb dürfen sie nicht herrschaftskritisch analysiert und bewertet werden. An sie darf nie ein „äußerer“ Maßstab in Form verallgemeinernder Begriffe und emanzipatorischer Werte herangetragen werden, denn ein solches Herangehen würde ihre ‚Identität‘ und ‚Integrität‘ verletzen. Angemessen und „korrekt“ ist nur ein „hermeneutisches Heranlauschen“ an die Fremdkultur unter möglichst weitgehender Verdrängung des erworbenen eigenen Urteilsvermögens. Mit dieser Fetischisierung von ‚Andersheit‘ und ‚Differenz‘ wird eine hermetische Apologetik konstruiert, die den Herrschaftsinteressen und Täuschungsabsichten reaktionärer ‚Fremdkulturen‘ unmittelbar in die Hände spielt und gleichzeitig die dafür notwendige subjektive Selbstaufgabe normativ vorgibt. Eine Ideologie der prototalitären Kumpanei und Selbstkasteiung/Selbstzerstörung in Reinkultur! Drastisch, aber treffend hat Tibi (1999, S. 165) diesen postmodernen Rückfall hinter die Errungenschaften der kulturellen Moderne charakterisiert: „Wenn im islamischen Sudan Frauen durch Beschneidung ihrer Klitoris in ihrer Sexualität entmündigt werden, dann ist das für Kulturrelativisten keine Verletzung des Menschenrechts auf körperliche Unversehrtheit, sondern schlicht ein Ausdruck anderer Sitten, vergleichbar der inhumanen Verschleierung der Frauen.“

http://www.glasnost.de/autoren/krauss/contrarechts.html

Die postmarxistische Restlinke leidet prinzipiell an folgenden theoretisch-ideologischen Grundübeln:

1. Ökonomismus: Die Verbindung einer vulgärmaterialistischen Sichtweise (die alles aus Ökonomie und Wertlogik ableiten will) mit einer reduktionistischen Fixierung auf den westlichen Kapitalismus als scheinbar allein relevante Herrschaftskultur. Das gilt insbesondere auch für „Sozialismus“ (Bischoff u.a.) und KRISIS (Trenkle, früher Robert Kurz). Dazu mein „Anti-Empire“-Text und

http://www.glasnost.de/autoren/krauss/herrschaft4.html

2. Aufklärungsverrat: Die Destruktion sowohl der religionskritischen (von der Radikalaufklärung über Feuerbach zu Marx und Engels) als auch der ideologie- und hegemonietheoretischen (frühe Frankfurter Schule; Lukács, Gramsci u.a.) Entwicklungslinie. Dazu mein Aufsatz im letzten „WIDERSPRUCH“ sowie „Europäische Moderne und islamische Herrschaftskultur“ :

http://www.gam-online.de/text-eu-moderne.html

3. „Grauer Star“ auf subjektwissenschaftlichem Gebiet: Verzicht auf die Aneignung und Weiterentwicklung der subjektivitätstheoretischen Ansätze im Rahmen des materialistisch-dialektischen Theorieprogramms (Freudomarxismus; Kulturhistorische Schule; Kritische Psychologie).

Hierzu zum Beispiel:

http://www.glasnost.de/autoren/krauss/gramsci.html

und

http://www.praxisphilosophie.de/krauswid.pdf

4. Das kontaminierende Eindringen postmodernistischer Ideologie in den linken Diskurs: Multikulturalismus, Kulturrelativismus, poststrukturalistischer Feminismus, Genderismus, „Rassismus ohne Rasse“.

Hierzu:

http://www.glasnost.de/autoren/krauss/kumpanei.html

http://archiv.neue-impulse-verlag.de/veroeffentlichungen/ebooks/38-gescheiterte-moderne-zur-ideologiekritik-des-postmodernismus.html

Negativ hervorzuheben ist darüber hinaus die Fixierung der Religionskritik auf die Kritik des Christentums bei weitgehender Ausblendung bzw. Marginalisierung der Islamkritik seitens der säkularen Verbände. Diese stehen einerseits unter der politisch-ideologischen Vormundschaft von SPD, Grünen und Linkspartei; repräsentieren andererseits aber auch nur eine relativ kleine Zahl der weltanschaulich-politisch heterogen zusammengesetzten  „Religionsfreien“.“

 

 

 

 

 

 

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