Gastautor / 01.05.2021 /
Von Claudia Richter
Die Autorin arbeitet als Ärztin in einem Krankenhaus und schreibt unter Pseudonym.
(…) „Mich stört es grundsätzlich in der Medizin zur Zeit, dass Wissenschaftler und Ärzte, die sich gegenüber der Coronapolitik, den Impfungen gegen das Coronavirus oder einem Aspekt dieses gesamten Komplex kritisch äußern, sehr schnell Opfer von regelrechten Hexenjagden werden. Es wird ihnen abgesprochen, wissenschaftlich zu sein, und sie werden als Scharlatane verunglimpft. Dabei sind es genau jene Ärzte, die sich nicht auch mit kritischen Positionen auseinandersetzen wollen, die unwissenschaftlich sind, da Wissenschaft von Diskussion und Diskurs lebt.
Es erinnert mich an dunkle Zeiten in der Geschichte, wenn in der Wissenschaft nur noch einem Dogma gefolgt wird und andere Erkenntnisse unwillkommen sind. Man muss entweder finanziell sehr gut abgesichert – um gegebenenfalls den Verlust des Jobs zu verkraften – oder verrückt sein, um seine Meinung als Angestellter noch offen zu äußern. Es macht die Menschen psychisch krank, auf Dauer etwas anderes zu sagen als das, was man denkt – oder gleich immer zu schweigen.
Ich habe den Eindruck, dass in dieser Zeit die schlimmsten und besten Qualitäten eines Menschen zum Vorschein kommen. Während wir uns immer mehr Masken anziehen, zeigen die Menschen immer mehr ihr wahres Gesicht. Im Namen des Infektionsschutzes fühlen sich einige – auch im Krankenhaus – dazu berufen, alle zu maßregeln. Menschen, die vor Corona unscheinbar waren und kaum Befugnisse hatten, spüren jetzt, dass ihre Zeit gekommen ist. Sie genießen ihre neue Macht, wenn sie jemanden auf den korrekten Sitz der Maske oder den Abstand hinweisen und blühen dabei regelrecht auf. Die Belehrung Anderer ist die Erfüllung des kleinen Mannes.“
https://www.achgut.com/artikel/Gruppenzwang_im_Krankenhaus


