Nowitschok-Äußerung der Bundesregierung ist weitere Stufe der Eskalationspolitik

von Willy Wimmer
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Am Mittwoch hat Regierungssprecher Steffen Seibert verkündet, Ärzte der Charité hätten den zweifelsfreien Nachweis für die Vergiftung des russischen Oppositionellen Alexej Nawalny mit einem Nervenkampfstoff aus der Gruppe des Nowitschok erbracht. Sputnik hat darüber mit Willy Wimmer gesprochen.


https://de.sputniknews.com/interviews/20200902327867710-nowitschok-aeusserung-bundesregierung-eskalationspolitik-wimmer/
und
https://de.sputniknews.com/wissen/20200902327867656-gerichtschemiker-es-existiert-keine-nowitschok-giftgruppe/
und
https://www.deutschlandfunk.de/merkel-zu-fall-nawalny-versuchter-giftmord-sollte-ihn-zum.1939.de.html?drn:news_id=1168619
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(…) „Erscheint „der Kreml“ als Täter wahrscheinlich?
Hier soll keine Variante ausgeschlossen werden, wie die NachDenkSeiten bereits im Artikel „Große Gefühle für Nawalny – eisige Kälte für Assange“ geschrieben haben: Es ist theoretisch möglich, dass in den Vorgang hohe russische Beamte verwickelt sind. „Der Kreml“ soll hier nicht über Gebühr oder prinzipiell in Schutz genommen werden: Wie bei anderen Regierungen wird man auch dort nicht zögern, sich notfalls und bei Bedarf über moralische Bedenken hinwegsetzen. Aber reicht das für einen Mordvorwurf? Sind die verfrühten Schuldzuweisungen vieler Medien seriös, die aktuell aus allen Kanälen schallen? Erscheint es wahrscheinlich, dass „der Kreml“ hier einen Mord in Auftrag gegeben hat? Hätte die Regierung als Auftraggeber eines Mordversuchs das Opfer ausfliegen lassen? Hätte „der Kreml“ von dem Mord einerseits und von der aufsehenerregende Art und Weise andererseits irgendwelche Vorteile? Die Vorwürfe erinnern an die Kampagnen zu angeblichen Giftgasangriffen durch den syrischen Präsidenten – auch hier hätte Baschar al-Assad durch das Verbrechen keine Vorteile gehabt, hätte dadurch aber Steilvorlagen für seinen eigenen Sturz gelegt.
Es gibt unauffälligere Wege, unliebsame Personen aus dem Weg zu räumen. Die gewählte Methode macht nur Sinn, wenn man Russland unterstellt, es würde von dem nun inszenierten internationalen Aufruhr profitieren – in den Medien wird das so erklärt: Putin will andere „Kritiker“ einschüchtern und er wolle zeigen, dass er Morde begehen kann, ohne Konsequenzen zu fürchten. Darum hätten die Mörder einen langwierigen Tod auf offener Weltbühne verursacht und dazu noch überdeutliche Spuren hinterlassen. Und darum hätten sie eben nicht unauffällig, schnell und wirkungsvoll ihr verwerfliches Werk verrichtet.“ (…)

Fall Nawalny: „Putins Gift, Putins Anschlag“


und

Über die gefährliche Heuchelei wichtiger US-Einflusspersonen und ihre wachsende Rolle in D.


sowie
https://pardon-magazin.de/russische-aerzte-trotzki-wurde-nicht-ermordet-sondern-starb-an-stoffwechselerkrankung/?fbclid=IwAR3ZPqzatBQCT1iAPRtrMK5Y6MC1r_ocHN9kiCkjxkFhHBfXlJoe6IhsUAg

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