Von: Schoppe
(…) Das Problem der Kritiken an Gender-Positionen ist nicht, dass sie auch von rechtsaußen geäußert werden – sondern dass diese Kritik in Institutionen, die sich selbst als „links“ verstehen, nicht geäußert wird. (…)
Verständlich wird diese umfassende Konzentration auf sexuelle Identitäten und Orientierungen erst angesichts der Überzeugung, dass die Kategorie Gender eine „omnirelevante Kategorie“ sei – dass die soziale Konstruktion von Geschlecht also für die Beurteilung jedes beliebigen anderen Themas von Bedeutung wäre.
Nun ist Omnirelevanz eigentlich ein religiöses Kriterium, nämlich ein Merkmal von Göttlichkeit. Die Überzeugung, dass soziale Geschlechter-Konstruktionen ebenfalls in diesem Sinn verstanden werden müssten, ist weithin nicht akzeptiert, sie ist den meisten Menschen nicht einmal bekannt. Wenn eine Politik, gar eine Schulpolitik gleichwohl unerklärt auf dieser Überzeugung aufbaut, sind Irritationen und Proteste nur folgerichtig und erwartbar.
Warum sollten beispielsweise Benachteiligungen von Homosexuellen oder Transsexuellen in allen Themenbereichen zur Sprache kommen, viele andere soziale Benachteiligungen aber unerwähnt bleiben? Viele Kinder stehen an Schulen beispielwiese erheblich unter Druck, weil sie die Kleidung tragen, die von anderen nicht akzeptiert wird. Oder: Was ist mit Kindern, die unter der Trennung von ihren Vätern leiden – von denen gibt es oft mehrere in einer Klasse?
So erwecken die Bildungspläne den Eindruck, dass hier Landesregierungen willkürlich und nach eigenen politischen Vorlieben unterscheiden, welche Gruppen von Menschen Anspruch auf Schutz vor Benachteiligungen haben und welche nicht. Mehr noch, sie unterscheiden offenbar willkürlich und nach eigenen Vorlieben, welche Kinder es wert sind, bei Schwierigkeiten gestärkt zu werden – und welche Kinder es nicht wert sind.
Auch hier ist das Problem weniger, dass gegen diese Politik von rechts aus protestiert wird – sondern dass der linke Protest unterbleibt.“ (…)
Zum Artikel:
http://man-tau.com/2015/08/21/wie-die-friedrich-ebert-stiftung-einmal-menschen-auf-den-index-setzte/
Hinweis erhalten über: http://genderama.blogspot.de/
 
 
 
 
 
