Islamischer Staat: Unterstützt durch westliche Opferkultur

Von Frank Furedi
„Der Westen zerbricht sich den Kopf darüber, warum sich hier lebende Muslime entscheiden, für den Islamischen Staat in den Krieg zu ziehen. Das ist kein Wunder. Die westliche Identitätspolitik ist der Treibstoff des modernen Dschihadismus, meint Frank Furedi.“
“ „Demokratie ist eine Lüge“ und „Die Briten können sich ihre Demokratie in den Hintern schieben“ – Diese Sätze schockieren mich. Sie stammen von einem jungen muslimischen Studenten, der erst vor Kurzem seinen Abschluss in Informatik gemacht hat. Als er mein Unbehagen bemerkt, wirft er mir einen naiven Glauben an die Idee der Freiheit vor. Aus seiner Sicht hat Freiheit keinen anderen Wert, als Muslime davon abzuhalten, ihre religiösen Pflichten auszuüben. „Die Wahlfreiheit ist ein Schwindel“, behauptet er selbstbewusst. Wie eine bedeutende Minderheit gut ausgebildeter junger Muslime glaubt er, dass die liberale Demokratie und ihre Institutionen nur verwirren und verderben.
Diese unbekümmerte und saloppe Art, mit der sich in westlichen Staaten geborene Muslime gegen die Ideale der Freiheit und Demokratie auflehnen, ist Zeugnis einer politischen und moralischen Kluft, die sie von jenen Gesellschaften trennt, in welchen sie geboren wurden. Sie lehnen nicht nur die Demokratie ab; am liebsten würden sie das Rad der Zeit zurückdrehen.“  (…)
„Der größte Antrieb des dschihadistischen Einflusses im Westen ist allerdings die Sakralisierung der Opferrolle. In den vergangenen Jahrzehnten hat das Opfer einen Quasi-Heiligenstatus erreicht. Es findet ein Wettbewerb darum statt, wem dieser Status gebührt, und Unglück wird häufig durch das Opferglas betrachtet. Vom Mobbingopfer bis zum Opfer eines Herzinfarkts, die Vielfalt der Opferrollen breitet sich gegenwärtig immer weiter aus. Zufälligerweise ist eines der mächtigsten Themen der radikalen dschihadistischen Propaganda die Opferrolle des Islams als Folge westlicher Aggression. Die Dschihadisten versuchen, quasi jedes lokale und globale Unglück, das Muslime heimsucht, auf einen andauernden Krieg zurückzuführen, der durch westliche Kreuzritter verursacht wird.“  (…)“  (Hervorhebung: GB)

Zum Artikel:
http://www.novo-argumente.com/magazin.php/novo_notizen/artikel/0002100
Kommentar GB:
Die „Sakralisierung der Opferrolle“, oder  d a s  O p f e r a b o  – nicht zuletzt das des Feminismus – da ist es wieder:
„Vom Mobbingopfer bis zum Opfer eines Herzinfarkts, die Vielfalt der Opferrollen breitet sich gegenwärtig immer weiter aus. Zufälligerweise ist eines der mächtigsten Themen der radikalen dschihadistischen Propaganda die Opferrolle des Islams als Folge westlicher Aggression.“
Und woran krankt das alles? Daran, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen!
Gesucht wird daher jeweils jemand, der als Schuldiger bezeichnet werden kann, denn I C H bin nicht verantwortlich, W I R  sind nicht verantwortlich. Sondern eben jener (jene). Und geschielt wird dabei von Anfang an nach sogenannten Entschädigungen für die vermeintlich erlittenen Schäden. So werden imaginäre Ansprüche erzeugt. Die psychologische Ähnlichkeit zum N E I D  ist frappierend.
 
 
 
 
 
 
 

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