Geschlechtertausch bei „Clavigo“ in Salzburg

Salzburg (dpa)
„Auch der olle Goethe war mal jung. Im zarten Alter von 24 Jahren schrieb er in einem Schaffensrausch von nur acht Tagen sein Trauerspiel „Clavigo“. Das war im Jahr 1774.“ (…)

Es ist verdienstvoll, wenn die Salzburger Festspiele das selten gespielte Frühwerk, das es nie wirklich ins klassische Repertoire geschafft hat, zur Eröffnung ihres diesjährigen Schauspielprogramms auf den Spielplan setzen. Für die Neuinszenierung im Salzburger Landestheater zeichnete der 1959 geborene, vielfach ausgezeichnete Regisseur Stephan Kimmig verantwortlich. Er machte aus dem Klassiker eine kunterbunte Revue, die besser auf die Bühne eines Kinder- und Jugendtheaters gepasst hätte und am Montagabend vom Publikum sehr zwiespältig aufgenommen wurde.
Um den Schinken zeitgeistmäßig aufzupeppen, hatte Kimmig die tragenden Rollen geschlechtermäßig ausgetauscht. Gender muss heute sein. Clavigo ist eine Frau und wird von Susanne Wolff verkörpert, seine Braut Marie ein Mann, gespielt von Marcel Kohler. Maries Bruder Beaumarchais ist mit Kathleen Morgeneyer wieder eine Frau. Alle gehören zum Ensemble des Deutschen Theaters Berlin, wo das Stück ab dem 13. November zu sehen ist.
Der Sinn dieses Gender-Experiments, das immer wieder zu Verwirrung führt, weil man bald nicht mehr weiß, wer Männlein oder Weiblein ist, wird bis zum Ende nicht ganz klar.
Kimmig hatte in einem Interview gesagt, er wolle eine Lanze für die Frauen brechen.
„Die Männer müssen lernen, dass sie nicht so wichtig und allermeistens sowieso dümmer als Frauen sind.“
Diskriminierung, einmal andersherum.“  –  (Hervorhebung: GB)
Zum Artikel:
https://frankfurter-erklaerung.de/wp-admin/post-new.php
Kommentar GB:
Ein Beitrag zum aktuellen Jahr des Gender-Gaga. So hat der altmodische Weiße Ritter wieder einmal einen großen Auftritt.
Die Frauen lachen sich vermutlich schlapp über solche Einschleimer – und verachten sie.
Aber: Stephan Kimmig hat vermutlich ganz recht, zumindest was seine Person angeht.
 
 
 

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