Feministische Methodik II, oder: Ohne Zahlen lügen

Vom Stadtfuchs
„Im Zusammenhang mit dem letzten Beitrag hier ist mir noch eine zweite Studie untergekommen, die gerne zitiert wird um zu belegen, wie arg doch bei Bewerbungen angeblich diskriminiert würde. Es ist dies “McGinnity 2009”, die gemeinsam mit “Akman 2005” bspw. bei dieser Gemeinschaftsarbeit der sog. Antidiskriminierungsstelle, des Forschungsinstituts für die Arbeit der Zukunft, und der Universität  Hogwarts-an-der-Oder als Ausgangspunkts herhalten darf. Irgendwie müssen die Steuergelder ja verbraten werden.
Es scheint bei manchen sog. Geisteswissenschaftlern etwas aus der Mode gekommen sein, dem Leser Literaturverzeichnisse an die Hand zu geben. Man geht davon aus, dass mit “McGinnity 2009” alles gesagt ist, und Angaben zu Zeitschrift oder zum Verlag nur Zeit stehlen. Der Autorin. Die Work-Life-Balance des Lesers interessiert ja keinen.
So musste ich also schwer googlen und schwer grübeln, ob die Begründung für die Notwendigkeit anonymisierter Bewerbungsverfahren nun mit Untersuchungen am Enzym CYP3A4 (McGinnity, 2009) zu tun hat gar aus den unschönen Konsequenzen des  Auswilderns von Lachsen (McGinnity, 2009) folgt (eigentlich sollte man die spinalerweichte Royal Society seit der Tim-Hunt-Affäre ja nicht mehr verlinken. Naja). In dem Punkt kann ich allerdings Entwarnung geben.
Eine gewisse Frances McGinnity hat tatsächlich 2009 versucht, Diskriminierung bei Bewerbungsverfahren nachzuweisen. Was hat sie gemacht? Nicht etwa reale Bewerbungsverfahren analysiert und ausgewertet Wäre ja Arbeit. Sie hat stattdessen (mal wieder) Fake-Bewerbungen abgeschickt, einmal als vorgeblicher irischer Mann, einmal als vorgeblicher irischer, aber afrikamigrationshinterbegründeter Mann. Einmal als vorgeblicher irischer Mann, einmal als vorgeblicher irischer Mann deutschen Namens. Einmal als irische Irin, einmal als asiatische Irin. Immer zwei pro ausgeschriebener Stelle, einmal als autochthones Keltenkind, einmal als Abkömmling von Einwanderen. Immer mit irischer Nationalität.
Und was lässt sich aus ihren Ergebnissen ableiten?
Nix.“
Zum Artikel:
https://stadtfuchsensbau.wordpress.com/2015/08/14/feministische-methodik-ii-oder-ohne-zahlen-luegen/
 
 
 
 

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