Alice Schwarzer contra Esther Vilar

Januar 1975. Noch bin ich keine „öffentliche Person“ (wie heute von manchen Autoren fälschlicherweise angenommen), sondern nur die Verfasserin zweier Bücher in einer Intellektuellen-Reihe und etlicher Artikel, sowie die nicht öffentliche Initiatorin einiger Aktionen, aber eben nicht die „Star-Feministin“. Die werde ich erst am 6. Februar 1975, und zwar mit einem Schlag.
http://www.aliceschwarzer.de/artikel/alice-schwarzer-contra-esther-vilar-318407
Kommentar GB:
Es ist interessant und bemerkenswert zu sehen, wie Alice Schwarzer hier mit Esther Vilar umgegangen ist;  vgl. hierzu:
https://de.wikipedia.org/wiki/Esther_Vilar
Auszüge aus dem Wikipedia – Text :
„Vilar, Tochter deutsch-jüdischer Emigranten, studierte Medizin in Argentinien und ab 1960 Soziologie und Psychologie an der Hochschule für Sozialwissenschaften in Wilhelmshaven und in München. Sie arbeitete zunächst als Ärztin. Später war sie als Übersetzerin und Rundfunkautorin tätig und begann Bücher zu schreiben. Esther Vilar ist Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung.[1]“
„Mit ihrem Buch Der dressierte Mann wurde sie 1971 als Schriftstellerin durch ihren Auftritt in der Eurovisionssendung Wünsch Dir was bekannt. In diesem Buch formulierte sie die provokante These, dass nicht – wie von der damals aufkommenden Frauenbewegung postuliert – die Frau durch den Mann unterdrückt werde, sondern umgekehrt der Mann durch die Frau.[2] Mit dem Buch löste sie große Kontroversen aus und war teilweise heftigen Anfeindungen, körperlichen Angriffen – sie wurde auf der Toilette der Münchner Staatsbibliothek von vier jungen Frauen zusammengeschlagen – bis hin zu Morddrohungen ausgesetzt. Nach ihrer eigenen Aussage war dies der Grund für ihre fluchtartige Emigration aus Deutschland.[3]
Im Jahre 1975 lieferte sie sich ein Fernsehduell mit Alice Schwarzer[4], die als Vertreterin der Frauenbewegung zu dieser Zeit bekannt wurde. Der Spiegel nannte Vilar in seinem Bericht über die Sendung „modisch-populäre Manneshelferin im Geschlechterkampf“. Nach der Ausstrahlung wurde die Sendung kontrovers diskutiert.[5] Die Meinungen darüber, wer als dominierend aus diesem Fernsehduell hervorging, waren geteilt.[6]
In ihrem Buch Das Ende der Dressur (1977) richtete Vilar sich ausführlich gegen die angebliche Meinungsführerschaft von Lesben, denen sie vorwarf, heterosexuelle Frauen zu verführen, die „normalerweise für ihre ausgefallenen Wünsche absolut unzugänglich wären“. Um dies zu können, würden sie die feministische Bewegung nutzen, die quasi nur aus Lesben und „männlichen Feministinnen“ bestünde.“
Nun, diesen Eindruck kann man heute mehr denn je gewinnen. Es fiele nicht schwer, dazu eine Reihe von bekannten Namen zu nennen. –
Sie werden sich sicher nicht wundern, wenn ich die obige Szene ganz anders bewerte als Alice Schwarzer selbst das tut. Ob es sich dabei um Antisemitismus gehandelt hat, das bleibt m. E. eine offene Frage, aber ausgeschlossen ist das wohl nicht.
Als Ergänzung hierzu ist m. E. das Buch von Volker Zastrow : Gender – Politische Geschlechtsumwandlung, o. O., 2006, zu empfehlen.
 
 
 
 
 
 

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