Skandalforscher zu Steueraffäre um Alice Schwarzer: Kritik an „Entschuldigungs-Rhetorik“

von Georg Tholl
Einleitung: „Der Medienwissenschaftler Steffen Burkhardt kritisiert die Art, wie sich Prominente bei einem Skandal verteidigen und spricht von einer antrainierten „Entschuldigungs-Rhetorik“. „Skandalisierte wie Frau Schwarzer sprechen immer wieder nur von ‚Fehlern‘ zur Rechtfertigung, um von eigentlich tieferen Ursachen ihres Fehlverhaltens abzulenken“, sagte der Professor von der Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften der Deutschen Presse-Agentur. „Das ist pure Rhetorik, die alle Krisenberater ihren Schützlingen eintrichtern.“  Und das Interview (Auszug):
„Herr Prof. Burkhardt, Frau Schwarzer bekommt gerade viel Häme ab – wann reagieren Menschen auf Skandale besonders empfindlich?
Menschen reagieren auf Skandale dann besonders empfindlich, wenn der Paulus zum Saulus wird, wenn Moralapostel also Grenzen überschritten haben. Bei Alice Schwarzer, die mit großer Präsenz für ihre moralischen Vorstellungen zu Kernfragen des gesellschaftlichen Lebens gestritten hat, trifft das zweifelsohne zu. Sie ist nicht länger Moralinstanz und jetzt Angriffen aus drei Lagern ausgesetzt. Erstens: den Menschen, die sie schon immer mundtot sehen wollten, weil sie ihre Wertvorstellungen ablehnen. Zweitens: enttäuschten Anhängern. Und drittens: denjenigen in Deutschland, die für Steuergerechtigkeit eintreten und über die Gier von ihr entsetzt sind. Diese drei Diskursfraktionen führen zu einem explosiven Gemisch an Emotionen und Meinungen, das die Skandalisierung befeuert.“  (Hervorhebung, GB)  –  Weiterlesen:
http://www.huffingtonpost.de/2014/02/06/steueraffarre-alice-schwarzer_n_4735822.html?utm_hp_ref=germany
und so kommentiert die Junge Welt die Affäre:
http://www.jungewelt.de/2014/02-03/042.php
 
 
 
 

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