Förderung von Mikrounternehmen in Uganda

Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)
Geschäfte von Männern profitieren von Krediten kombiniert mit Schulungen / Nathan Fiala, Laurin Janes.
Mikrounternehmen sind für einen Großteil der armen Weltbevölkerung Haupteinkommens- und Beschäftigungsquelle. Die Entwicklung geeigneter Förderprogramme für Mikrounternehmen stellt weiterhin eine große Herausforderung dar. Während Finanzspritzen oft bei der Unternehmensgründung helfen, gestaltet sich die Förderung einer nachhaltigen Geschäftserweiterung deutlich schwieriger. So werden zwar zunehmend Mikrokredite, Unternehmerschulungen und Barzuschüsse eingesetzt, ihr Potenzial ist jedoch umstritten. Eine Studie mit Mikrounternehmen in Uganda zeigt nun, dass auf der einen Seite Männer ihre Unternehmensgewinne durch Mikrokredite steigern können, indem sie die Beschäftigung sowohl außerhalb als auch innerhalb der Familie ausweiten. Erhalten sie darüber hinaus Schulungen, sind die Gewinnzuwächse auch von Dauer. Frauen auf der anderen Seite können von diesen Maßnahmen nicht profitieren. Die Ergebnisse deuten des Weiteren darauf hin, dass der Druck zur Umverteilung von Unternehmensgewinnen innerhalb ihrer Familien ein wesentliches Wachstumshemmnis darstellt. Der starke Fokus auf Unternehmerinnen bei der Ausgestaltung von Mikrokreditprogrammen dürfte den Frauen zwar bei der Bewirtschaftung ihrer Privathaushalte helfen. Angesichts des beträchtlichen Gewinnwachstums, das sich bei den männlichen Unternehmern zeigt, sollte jedoch eine verstärkte Vergabe von Mikrokrediten an Männer in Erwägung gezogen werden.
In: DIW Wochenbericht 81(2014) Heft 8 ; S. 141-147
http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.438000.de/14-8-3.pdf
Der Link zum Heft (pdf): http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.437987.de/14-8.pdf
 
 
 

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