Kieler Oberbürgermeisterin Gaschke: Krawallrede zum Abschied

von FOCUS-Online-Korrespondent , Kiel

„Sie erließ eine Steuerschuld von 3,7 Millionen Euro. Sie legte sich mit ihren SPD-Parteifreunden an. Doch bei ihrem Abgang zeigt die zurückgetretene Kieler Oberbürgermeisterin Susanne Gaschke wenig Einsicht. Sie sieht sich als Opfer.
Es ist drei Minuten nach zwölf, als Susanne Gaschke am Montagmittag dem Schrecken ein Ende macht. Drei Wochen war die skandalumtoste Oberbürgermeisterin von Kiel abgetaucht. Jetzt klammert sich die SPD-Frau an ihr Pult auf dem Flur des Rathauses und sagt, sie könne die „persönlichen, politischen und medialen Angriffe“ nicht mehr ertragen. „Deshalb trete ich heute von meinem Amt als Oberbürgermeisterin zurück.“
Furor und Zorn gegen den erlebten Hass
Sie ist mürbe. Sie kann nicht mehr. Und sie will ihren Furor nicht zügeln, ihren Zorn auf das, was sie in den vergangenen Monaten erlebt hat. Sie will nicht gehen, ohne noch einmal gegen ihre vermeintlichen Feinde zu schießen. Mit einer knapp zehnminütigen Wutrede beendet die ehemalige „Zeit“-Journalistin ihre Amtszeit, die nicht einmal ein Jahr gedauert hat. „Hass“ habe sie erlebt, von „manchen Funktionären der Landesregierung“, von Journalisten, von Politikern im Rathaus.In Wahrheit ist es wohl eben diese Art des Auftritts, die ihr im Amt wenig Erfolg beschieden hat. Nur vordergründig ist Gaschke über eine Affäre gestürzt, die als Kieler Steuerdeal bundesweit Schlagzeilen brachte.“  – Weiterlesen:
http://www.focus.de/politik/deutschland/tid-34374/ruecktritt-nach-steuerdeal-kieler-oberbuergermeisterin-krawallrede-zum-abschied_aid_1142095.html
und hier ein früherer Beitrag der Zeit-Journalistin Gaschke:
http://www.zeit.de/2005/21/Bilanz_Serie   –   Ohne Kommentar. GB

 

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