Von Matthias Heitmann
„Die Quoten- und Sexismusdiskussionen sind Paradebeispiele für den vorherrschenden autoritären Politikansatz im Frauenkleid: Gesellschaftliche Veränderungen sollen nicht durch eine Vergrößerung individueller Gestaltungs- und Handlungsräume im Sinne einer wirklichen „Emanzipation“, sondern durch eine straffe Regulierung und Sanktionierung von oben bewerkstelligt werden. Wenn sich Entwicklungen und Verhaltensweisen nicht so einstellen wie von der „aufgeklärten“ Entscheidungselite gewünscht, so werden sie eben kurzerhand „vorgeschrieben“.
Diese Art der Gesellschaftsgestaltung von oben ist heute allgegenwärtig. In nahezu allen Politikfeldern werden als „alternativlos“ geltende Ziele ungeachtet ihrer eventuell fehlenden öffentlichen Unterstützung durchgesetzt. Legitimiert wird dies dadurch, dass die Problemursachen im Verhalten der Menschen verortet werden und sich die Politik somit als wohlmeinender Wegbereiter und Außenbordmotor eigentlich zivilgesellschaftlicher Entwicklungsprozesse positioniert. Hin und wieder begehren manche gegen diese wohlmeinende Behütungs- und Erziehungspolitik auf. In der Regel ist aber das Misstrauen gegenüber den Mitmenschen, ob in den Vorstandsetagen oder auch nur im Nachbarhaus, stärker als die Skepsis gegenüber „Mutter Staat“.Frauenthemen eignen sich hervorragend für diese Form der Politik.“ – Weiterlesen:
http://www.welt.de/print/die_welt/debatte/article113406990/Verteufelte-Maennlichkeit.html
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