Von Manuel Bewarder
„Nach dem Bekanntwerden eines Plagiatsverdachts gegen SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier geht die Universität Gießen dem Vorwurf nach. Das teilte die Hochschule am Montag mit. Zuvor hatte Steinmeier selbst in einem Gespräch mit dem Universitätspräsidenten um eine „förmliche Prüfung“ gebeten.
Am Wochenende hatte das Magazin „Focus“ erstmals über den Verdacht berichtet – unter Berufung auf den Dortmunder Wirtschaftswissenschaftler Uwe Kamenz. Dieser sagte, er habe „umfangreiche Plagiatsindizien gefunden“. Diese wiesen mit „hoher Wahrscheinlichkeit auf vorhandene Plagiate“ hin, erklärte der Professor.“ –
Die Presse regt sich in allen Fällen dieser Art völlig unbegründet auf.Und sie allen Grund, sich zurückzuhalten, anstatt ein Wissen vorzutäuschen, das sie gar nicht haben kann. Besonders in diesem Fall in der ZEIT:
http://www.zeit.de/studium/hochschule/2013-09/kamenz-steinmeier-plagiat-dissertation
Erstens: die Motivation zur Recherche ist völlig belanglos.
Zweitens: die Autoren können das Rechercheergebnis schwerlich bewerten. Wie denn?
Drittens ist das alles glücklicherweise weitestgehend objektiviert, was dem Geschwätz die Zunge abschneidet.
Denn wenn es hinreichend begründete Indizien gibt, dann müssen sie eben von dem zuständigen Hochschulgremium geprüft werden, und zwar mit der gebotenen Sorgfalt. Man kann sich ziemlich sicher darauf verlassen, dass diese Prüfung mit größter Ernsthaftigkeit durchgeführt werden wird. Niemand kann sich hierbei irgendeine Blöße leisten. Diese Prüfung hat dann ein Ergebnis, das so oder so ausfällt. Alles ist dokumentiert, alles kann nachvollzogen und überprüft werden. der Klageweg steht ggf. offen, und Frau Schavan zum Beispiel hat ihn eingeschlagen. Das ist ihr gutes Recht. Und es wird schließlich ein Urteil geben.
Wo also ist das Problem, ihr Damen und Herren Journalisten? Nun, vielleicht ist es dieses: der Journalismus selbst?
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