Gender Studies – aus Sicht der Heinrich Böll-Stiftung

von Andreas Müller

„Wie man mit einem Versuch, seine Ideologie zu verteidigen, so gut wie jeden Vorwurf der Gegner geradezu penibel bestätigen kann, das erfährt man in der Publikation Gender, Wissenschaftlichkeit und Ideologie von der Heinrich Böll Stiftung. Die Gender Studies sind angetreten, die eigene “Forschung” vor den Gegnern zu verteidigen und diese dabei alle in einen Topf zu werfen, von verrückten Neonazis und christlichen Fundamentalisten bis zu Evolutionsbiologen und SPIEGEL-Redakteuren. Die Einleitung ist eine gelungene praktische Einführung in das Basteln einer paranoiden Verschwörungstheorie.

 Am philosophisch interessantesten fand ich den Beitrag über Epistemologie. Dort erfährt man folgendes über die Methodik der Gender Studies:

 «Diskussionen über Methodologie und Methoden in der Frauen- und Geschlechterforschung können auf eine mehr als zwanzigjährige Entwicklungsgeschichte zurückgreifen. Als zentrale Erkenntnis dieser Diskurse gilt bis heute, dass Methoden keine neutralen Forschungsinstrumente sind, die unabhängig vom Untersuchungsgegenstand, dem sozialen Standort der Forschenden, ihren Interessen und theoretischen Vorannahmen Gültigkeit haben. Von daher stand das Verhältnis zwischen Erkenntnisinteresse und Methodenwahl sowie der (Selbst-)Reflexion der Forschenden von Anfang an im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit» (Althoff/Bereswill/Riegraf 2001, Klappentext des Lehrbuchs). (S.33)
Mit anderen Worten haben die Methoden der Gender Studies keinen Anspruch auf Objektivität, auf wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn und somit auf Wissenschaftlichkeit. Denn die wissenschaftliche Methode zeichnet sich gerade dadurch aus, dass sie sehr wohl zu Ergebnissen führt, die unabhängig von Klasse, Geschlecht, Hobbys und Lieblingskuchen der Forscher gültig sind – eben weil sie eine objektive Erkenntnismethode (zur Erkenntnis der objektiven Realität tauglich) ist. Es gibt nur einen Grund, warum Gender Studies Advokaten das leugnen würden: Weil ihre eigene Methode nicht objektiv ist.“ – Weiterlesen:
http://www.feuerbringer-magazin.de/2013/07/12/gender-studies-wir-machen-keine-wissenschaft/#more-5053
und ergänzend hierzu von Peter Mühlbauer: Sozialwissenschaftliche Selbsttäuschung
http://www.heise.de/tp/artikel/39/39518/1.html
 
 
 
 

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