Gender Politik

Jan Fleischhauer über Harald Martenstein und die ungeheuer wichtigen Probleme derjenigen, die nicht wissen, welchem Geschlecht sie angehören, sowie über Gender Studies und über deren Zusammenhang mit der Forderung nach weiterer Privilegierung nur von Frauen mittels Quoten. Er schreibt:
„Genderpolitik ist ein ernstes Thema. Kein Wunder, schließlich ernährt es mittlerweile einen riesigen Apparat. Es ist schwer, einen Überblick zu bekommen, wie viele Menschen davon leben, dass sie anderen erklären, warum Geschlecht nur ein soziales Konstrukt ist. Aber man darf getrost davon ausgehen, dass diese Minderheit nicht mehr ganz so klein ist.
Kaum ein Studienfach hat in den vergangenen Jahren eine solche Karriere hingelegt wie die von der modernen Geschlechtertheorie inspirierten Gender Studies. An deutschen Hochschulen gibt es inzwischen über 40 entsprechende Institute und Einrichtungen, darüber hinaus hat sich die Gender-Forschung an nahezu jedem geisteswissenschaftlichen Lehrstuhl etabliert. Auch im Verwaltungsalltag ist die moderne Gendertheorie längst angekommen. Jede Landesregierung, die etwas auf sich hält, fühlt sich der Förderung der Geschlechterneutralität verpflichtet, was man nicht mit gängiger Quotenpolitik verwechseln sollte.
Das ist ein bemerkenswerter Erfolg für eine Theorie, die ihren Ursprung in den Seminarräumen der philologischen Fakultät einer kalifornischen Hochschule hat und bis heute ohne jede wissenschaftlich nachprüfbare Fakten auskommt. Dass Menschen sich nicht entscheiden können, ob sie sich als Männer oder Frauen fühlen, mag vorkommen – auf der Überwindung des biologischen Geschlechts aber ein Konzept aufzubauen, das dann Richtlinie staatlichen Handelns wird, verlangt einiges an Phantasie. Der klassische Feminismus hat sich aus gutem Grund bescheidenere und in jedem Fall pragmatischere Ziele gesetzt wie die Veränderung der Machtverhältnisse.“ Hier weiterlesen:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/beim-thema-genderpolitik-hoert-in-deutschland-der-spass-auf-a-890180.html
 

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