Die biologische Klasse

…und die Auflösung von Klasseninteressen – Von Roberto J. Lapuente
„(…) Die politische Linke warf Alice Schwarzer zuweilen vor, mit ihrem Geschlechterkampf den Klassenkampf zu spalten und gar aufzulösen. Das Konzept des Geschlechterkampfes ist ein biologisches und hebt die ökonomische Grundlage der Klassen auf, dividiert Klasseninteressen auseinander. Es gibt keine gemeinsamen Klasseninteressen zwischen Frauen oder Schwarzen oder Kindseltern – es gibt innerhalb dieser Gruppen jedoch ökonomisch-klassenspezifische Interessen. Biologische Gruppen haben den Zufall als Grundlage, nicht die ökonomische und somit soziale Stellung. Und nur sie machen die Klasse.
Diese falsche Definition von Klasse wird aktuell bemüht, um die Frauenquote für Frauen in Führungspositionen zu popularisieren. Besonders arglistig ist hierbei, dass man Frauen für dieses Vorhaben gewinnt, die keinerlei Interesse an der Bevorzugung ökonomisch bessergestellter Frauen haben können.“ (…)
„Die biologisch konzipierte Klasse ist nicht nur falsch, sie ist gefährlich. Sie ist prädestiniert dazu, ohnehin privilegierten Klassen Pfründe und Monopole zu sichern. Innerhalb dieser künstlich erschaffenen Klasse ziehen genau diejenigen den Kürzeren, die in der ökonomisch-sozialen Definition von Klasse wahrgenommen würden. Natürlich verwenden die biologischen Klassisten nicht den Begriff des Klasseninteresses oder gar -kampfes. Es ist altes Vokabular, das verpönt ist. Sie haben sich aber ohne Nutzung dieser Begriffe eine Klasse entworfen, in der es Fußvolk gibt, das für höhere Interessen und zu dessen eigenen Nachteil mobilgemacht werden kann. So boxt man Frauenquoten durch oder betreibt man Familienpolitik zugunsten reicher Kinder und ihrer Eltern.“ Hier weiterlesen:
http://le-bohemien.net/2012/11/29/die-biologische-klasse-und-die-auflosung-von-klasseninteressen/

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