Gesslers neue Hüte und Hannovers neue Regeln

Wie genderpolitische Sprachregeln Klischees zementieren, anstatt sie zu verändern

Der Streit um die „geschlechtergerechte Sprache“, der gerade besonders intensiv in Hannover geführt wird, ist weniger eine Auseinandersetzung zwischen den Geschlechtern als eine zwischen verschiedenen Milieus. Alle Seiten greifen dabei stimmig auf reale soziale Erfahrungen zurück – wenn auch nicht immer ganz klar ist, auf welche.

Sprache ist funktional: Von Mordenden und Gnossinundgnossen

„Im Laufe des Jahres müssten

Mitarbeiter, die sich bewusst und beharrlich den neuen Regeln versperren, (…) mit Konsequenzen rechnen.“

Das erklärt die Gleichstellungsbeauftrage der Stadt Hannover, Friederike Kämpfe, zu den genderpolitischen sprachlichen Vorgaben für die Stadtverwaltung. Dass entweder Frau Kämpfe selbst oder Hannovers Neue Presse, die Frau Kämpfe wiedergibt, ganz beharrlich von „Mitarbeitern“ statt „Mitarbeiter*innen“ oder „Mitarbeitenden“ schreibt, zeigt schon, wie schwierig es ist, diese neuen Regeln auch tatsächlich einzuhalten. (via Genderama)
Die unverhohlene Drohung zeigt immerhin, dass sich die sprachlichen Regeln offenbar nicht einfach durch Überzeugungsarbeit per Broschüre durchsetzen lassen. Das wiederum gibt mir einen Anlass, etwas zu tun, was ich nach der vielfältigen Diskussion im Kommentarstrang zum Artikel Geschlecht und Sprache und Hannover schon länger vorhatte – nämlich anhand einiger Kommentare noch einmal auf das Thema zurückzukommen.“ (…)

Gesslers neue Hüte und Hannovers neue Regeln


Kommentar GB:
Schoppe zitiert in seinem Text selbst folgenden sehr erhellenden Leserkommentar:

„Die genderpolitisch korrekte Schreibung ist vor allem ein Signal, dass der Stadt bestimmte Gruppen enorm wichtig, andere Gruppen aber völlig unwichtig sind …“
Das sehe ich als die wichtigste Erkenntnis an. Der Genderstern hat die gleiche Funktion wie andere politische Symbole (Hammer und Sichel, Hakenkreuz, Halbmond, Burka, …): sie drücken die Zugehörigkeit zu einer Ideologie aus. Das ostentative Zeigen dieser Symbole drückt die Machtposition dieser Ideologie bzw. die Macht ihrer Vertreter aus.
Andere zu zwingen, diese Symbole zu benutzen, ist ein Akt der Kolonisierung und Unterwerfung, so wie der Gruß des Gessler-Huts. Speziell der Genderstern gilt eindeutig als politisches Symbol des radikalen Feminismus und wird sehr deutlich mit den Grünen assoziiert, die u.a. ihr Wahlpogramm zur letzten BTW damit verziert haben. Insofern ist es auch parteipolitisch nicht neutral. Die ganze Hannoversche Stadtverwaltung ist zu einer Drückerkolonne der Grünen und radikalisierten Teilen der SPD umfunktioniert worden.
Ergänzend hierzu:

https://man-tau.com/2019/01/28/hannover-gender-sprache/

Geschlecht und Sprache und Hannover


 
 
 
 
 
 
 
 
 

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