26. August 2018 – Redaktion Sozialismus
Schweden driftet nach Rechts
In Schweden wird am 9. September ein neues Parlament gewählt. Gewinner der Wahl werden die rechtspopulistischen Schwedendemokraten (SD) sein. Diese Rechtspartei steht deutlich weiter rechts als die mitregierenden rechtspopulistischen Parteien in Finnland und Norwegen.
https://www.sozialismus.de/kommentare_analysen/detail/artikel/schweden-driftet-nach-rechts/
Kommentar GB:
Wer wissen möchte, warum es nicht nur in Schweden eine „Linksflucht“ (Hadmut Danisch) gibt, der lese diesen Artikel, der nach meinem Eindruck aus der Feder einer schwedischen Grünen oder einer deutschen Sympathisantin stammen dürfte: „Für viele Schwed*innen haben die Sozialdemokraten deutlich an Glaubwürdigkeit verloren.“ Und so geht das dann immer weiter mit den irren Sternchen oder den Sternchen der Irren …
Der wahlbezogene Sachkern des insgesamt lesenswerten Artikels ist der folgende:
„Nach einer Umfrage des öffentlich-rechtlichen Senders Sveriges Television (SVT) würden
21,9% für die Schwedendemokraten stimmen, was im Vergleich zum Vormonat einem Anstieg von 2,9% entspricht.
Die Sozialdemokraten würden 23,8% der Wählerstimmen erhalten, was im Vergleich zum Vormonat einem Rückgang von 3,1% entspricht.
Die Schwedendemokraten wären damit die zweitstärkste Kraft im Reichstag.
Die drittstärkste Partei wäre die liberal-konservative Moderate Sammlungspartei mit 21,1%.
Die Linkspartei (Vänsterpartiet) würde auf 9,1%,
die Zentrumspartei (Centerpartiet) auf 8,9%,
die Liberalen (Liberalerna) auf 4,6%,
die Grünen auf 4,5% und
die Christdemokraten (Kristdemokraterna) auf 2,9% kommen.
Da es eine Vier-Prozent-Hürde in Schweden gibt, würden die Christdemokraten den Einzug in den Reichstag verpassen.“
Anmerkung von Michael Mansion zur Lage in Schweden:
Lieber Prof. Buchholz,
gestern sah ich auf Phoenix eher durch Zufall eine Sendung über Schweden, die mich auf die Palme gebracht hat, denn ich habe zufällig Freunde (die Frau ist aus Malmö), die in diesem Umkreis leben und mir ziemlich eindrucksvoll von den Ereignissen berichtet haben, die dort zum Alltag geworden sind.
Daher diese Mail an Phoenix.
Herzlichst MM
Sehr geehrte Damen und Herren, als ein Freund Ihrer Sendungen verfolgte ich am gestrigen Abend ab 21:45 den Beitrag über Schweden, der mit dem Schwerpunkt Malmö begann. Da ich selbst Freunde habe, die in dieser Region leben und mir die aktuellen Ereignisse anschaulich geschildert haben, kommen mir Zweifel an der Seriösität Ihrer Berichterstattung. So sind z.B. die aktuellen Zahlen im Bereich Kriminalitätsentwicklung speziell in Malmö durchaus zugänglich. Die Kriminalität (und hier vor allem Bandenkriminalität) ist in den letzten 3 Jahren um 70% gestiegen. Es gibt in Malmö täglich (!) Schießereien und auch der Anstieg der Vergewaltigungen liegt bei über 30%. Dies (wie in der Sendung vermittelt) dem Anstieg eines dubiosen Rechtsradikaliusmus zuschreiben zu wollen, den man bei den Schwedendemokraten verordnet ist - gelinde gesagt - abenteuerlich. Nach wie vor wird versucht, das grundsätzliche und eigentliche Problem der muslimischen Massenmigration, deren Brisanz kulturell von der politischen Klasse nicht auch nur annähernd erkannt und reflektiert wurde, herunterzuspielen, um das Übel Teilen der eigenen Bevölkerung anzulasten, denen man unterstellt, sie seien (offensichtlich in kürzester Zeit) rechtsradikal geworden. Die Schwedische Sozialdemokratie ist aus historischer Sicht eigentlich ein Famlinenclan und mit viel Geld bei vergleichsweise wenig Einwohnern gesegnet. Das hat zu einer gewissen Großzügigkeit geführt, die man wohl wird überdenken müssen. Ein weiteres Gesundbeten der durchaus dramatischen Situation wird längerfristig ebenso wenig gelingen, wie in den übrigen europäischen Staaten, die das Problem falsch eingeschätzt haben und die Schuldigen für ein Misslingen von Integration in der eigenen Bevölkerung sehen wollen. Deren Antwort ist die Verweigerung der Gefolgschaft, bei der sie die Wahl zwischen Wahlabstinez oder (im Falle von Schweden) eines Votums für die Schwedendemokraten haben. Mit den besten Grüßen Michael Mansion
