Die deutsche Medienlandschaft gilt als solide und vielfältig – sie ist ein Vorzeigebeispiel pluralistischer Medienarbeit und der Konkurrenz verschiedener Verlage, so der verfestigte Glaube. Allerdings offenbart eine Analyse der teils undurchsichtigen Verbindungen, dass ein großer Teil der deutschen Medienlandschaft genau drei Familien gehört.
Kommentar GB:
Ergänzend ist hinzuweisen auf: https://de.wikipedia.org/wiki/Funke_Mediengruppe
im einzelnen:
- Aha – Alles Halle (Gratis-Monatsmagazin, Auflage 2017: 25.000)
- Berliner Kurier (Auflage IV/2016: 81.426, Anteil: 100 %)
- Berliner Zeitung (Auflage IV/2016: 101.272, Anteil: 100 %)
- Direkt (ab Oktober 2004; Auflage 2006: rund 10.000; eingestellt am 29. Dezember 2006)
- Express (Auflage IV/2016: rund 105.468, Anteil: 100 %)
- Frankfurter Rundschau (Anteil: 50 % von Juli 2006 bis Februar 2013, dann noch DuMont Hauptstadtredaktion; Auflage 2008: rund 152.332)
- Hamburger Morgenpost (Auflage IV/2016: 72.880, Anteil: 100 %)
- Kölner Illustrierte (Monatsmagazin) (I/2016 13.342)
- Kölner Stadt-Anzeiger (Auflage IV/2016: 265.738 mit Kölnische Rundschau, Anteil: 100 %)
- Kölnische Rundschau
- Live! (Monatsmagazin) (I/2016 rund 32.000)
- Mitteldeutsche Zeitung (Auflage IV2016: 186.882, Anteil: 100 %)
Der Verlag verfügt in der Kölner Medienlandschaft über eine enorme Meinungsmacht, da – abgesehen von der Lokalausgabe der Bild-Zeitung – alle lokalen Tageszeitungen in Köln und den umliegenden Gemeinden im Verlag der DuMont Mediengruppe erscheinen.
Holzbrinck-Gruppe
Schrittweiser Rückzug aus dem Zeitungsgeschäft
Die Zeitungen mit nur regionaler Bedeutung verblieben zunächst bei GvH.[16] Die Mediengruppe Main-Post in Würzburg wurde im Dezember 2010 an die Mediengruppe Pressedruck (Augsburger Allgemeine) verkauft.[17]
Der Mehrheitsanteil an der Saarbrücker Zeitungsgruppe (Saarbrücker Zeitung mit Pfälzischer Merkur, Trierischer Volksfreund und Lausitzer Rundschau) wurde 2012 mit Wirkung zum 1. Januar 2013 an die Rheinische Post Mediengruppe verkauft.
Der Südkurier in Konstanz gehörte seit 1980 zu 25 % und seit 1990 zu 100 % der Holtzbrinck-Gruppe. Am 21. November 2011 wurde die Übernahme von 51 Prozent der Anteile am Südkurier Medienhaus durch die Mediengruppe Pressedruck (Augsburger Allgemeine) bekanntgegeben.[18] Ende 2013 übernahm Pressedruck auch die übrigen Anteile von der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck.[19]
SPD-Medien
die ehemalige SPD-Bundesschatzmeisterin und Generaltreuhänderin der DDVG, Inge Wettig-Danielmeier, über die Parteibeteiligung an Medien gesagt:
„Auch dort, wo wir nur 30 oder 40 Prozent haben, kann in der Regel nichts ohne uns passieren.“ [15]
Parteipolitiker von CDU und FDP forderten im Zuge der Übernahme der Frankfurter Rundschau durch die DDVG, dass die Besitzverhältnisse einer Zeitung im Impressum ausgewiesen werden sollten sowie dass Mehrheitsbeteiligungen von Parteien an Medienunternehmen gesetzlich untersagt werden sollten.[16][17][18]
Im August 2007 wurde ein Briefwechsel aus dem August 2005 zwischen der Inge Wettig-Danielmeier und dem damaligen Chefredakteur der Frankfurter Rundschau, Wolfgang Storz, bekannt. In diesem hatte sich Wettig-Danielmeier über die Berichterstattung der FR zur Linkspartei beschwert und den Abdruck eines Beitrags von Helga Grebing, Mitglied der historischen Kommission beim SPD-Parteivorstand, zum Thema empfohlen.[19] Storz lehnte dies mit Verweis auf die redaktionelle Unabhängigkeit ab, Wettig-Danielmeier antwortete, Storz Weigerung beruhe möglicherweise „auch auf einem Missverständnis über die redaktionelle Unabhängigkeit und Führung einer Redaktion.“[20] Im Mai 2006 wurde Storz gekündigt, er selbst sieht den wesentlichen Grund im Konflikt mit Wettig-Danielmeier. Wettig-Danielmeier dagegen betonte, die Kündigung beruhe auf unterschiedlichen Sichtweisen über die wirtschaftliche Lage der FR.[20]
Im Dezember 2013 berichtete Der Spiegel, die DDVG unterlaufe bei Zeitungs- und Briefzustellfirmen, an denen sie indirekt beteiligt sei, den von der Großen Koalition aus SPD und CDU/CSU vereinbarten Mindestlohn, da die Zusteller nicht nach Zeit, sondern nach Anzahl zugestellter Sendungen entlohnt werden.[21]
2008 veröffentlichte die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages ein Gutachten über das Ausmaß der Beteiligung bestimmter Parteien an Medienunternehmen. Grundlage der Prüfung bildeten Rechenschaftsberichte verschiedener Parteien. Die Bestandsaufnahme ergab, dass die CDU, FDP und Die Linke ebenfalls Beteiligungen an Medienunternehmen besitzen.[22]
Die DDVG ist derzeit an folgenden Verlagshäusern beteiligt (mit Nennung der wichtigsten Beteiligungen und Medienprodukte):
- 100 %: „Oliva Druck- und Verlagsgesellschaft“
- 32,5 %: „Cuxhaven-Niederelbe Verlagsgesellschaft“ (Cuxhavener Nachrichten, Niederelbe-Zeitung)
- 100 %: „Berliner vorwärts Verlagsgesellschaft“ (Vorwärts, Demokratische Gemeinde, Blick nach Rechts)
- 100 %: „NetworkMedia“ (NWMD)
- 100 %: „vorwärts-Buch Verlagsgesellschaft“
- 100 %: „Presse-Druck“
- 100 %: „Zeitungsverlag Neue Westfälische“, Bielefeld (Neue Westfälische)[23] (bis 31. Dezember 2015: 57,5 %[24])
- rund 51 %: „Tivola Publishing“ (Edutainment, Lernsoftware und Kinderbücher)
- 65,67 %: „Öko-Test Holding“
- 100 % an der Öko-Test Verlag GmbH
- 47,5 %: „Bayreuth Druck + Media“
- 62,5 %: „Nordbayerischen Kurier Zeitungsverlag“ (Nordbayerischer Kurier)
- 40 %: „Dresdner Druck- und Verlagshaus“ (Sächsische Zeitung, Morgenpost Sachsen)
- 35 %: „Frankenpost Verlag“, Hof (Frankenpost)
- 30 %: „Suhler Verlagsgesellschaft“ (Freies Wort, Südthüringer Zeitung)
- 30 %: „Druck- und Verlagsanstalt ‚Neue Presse‘“ (Neue Presse Coburg)
- rund 23,1 %: „Verlagsgesellschaft Madsack“ (u. a. Hannoversche Allgemeine Zeitung, Neue Presse Hannover, Göttinger Tageblatt, Peiner Allgemeine Zeitung, Märkische Allgemeine Zeitung)
- 100 %: „Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft“ (Leipziger Volkszeitung, Dresdner Neueste Nachrichten)
- an den privaten Radiosendern FFN (11,237 %), Hit-Radio Antenne (6,1 %) und Radio 21 (indirekt über FFN und Hit-Radio Antenne) beteiligt
- rund 9 %: „Rheinland-Pfälzische Rundfunk“ (RPR1)
Neue Medien[25][Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- „GLG Green Lifestyle GmbH“ mit 100%: ist mit 100% an der „Utopia GmbH“, mit rund 66,2%% an der „ÖKO-TEST Holding AG“ (100%-Gesellschafter der ÖKO-TEST Verlag GmbH (ÖKO-TEST Magazin)) sowie mit 100% an der „Avocado Store GmbH“ beteiligt
- „2 Welten Investment GmbH“ mit 88,5%: ist mit 50,1% an der „Lokalportal GmbH“, mit 20,16% an der „Stuffle GmbH i.L.“, mit 12,77% an der „Locafox GmbH“ sowie mit 9,9% an der „Next media accelerator Beteiligungsges. mbH & Co. KG“ beteiligt
- „K-u-K-Applikationen GmbH“ mit 52%
- „TIVOLA Publishing GmbH“ mit rund 51%
- „tredition GmbH“ mit 10%
Druckereien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Dräger + Wullenwever print + media Lübeck (70 %)
- braunschweig-druck (70 %)
- 100 %: Limbach Limbach Druck + Verlag, Braunschweig (nicht zu verwechseln mit dem „Braunschweiger Zeitungsverlag – Druckhaus Albert Limbach“, Braunschweig)
- Hildesheimer Druck- und Verlagsgesellschaft (100 %, ohne eigenen Geschäftsbetrieb)
- Wullenwever print + media Lübeck (100 %, ohne eigenen Geschäftsbetrieb)
Bereich Handel/Service[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Hamburger Pressepapier Vertriebsgesellschaft (100 %)
- IMAGE Ident Marketinggesellschaft (100 %)
- vorwärts: buchhandlung + antiquariat (100 %)
- Office Consult (100 %)
Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- FFR Ferien-, Freizeit und ReiseService GmbH („SPD-ReiseService“, 100 %)
