Michael Derrer / 17.05.2022
Die Alternative ist ein nicht sicherer ukrainischer Sieg oder ein Verhandlungsfrieden mit Zugeständnissen, der Leben retten würde.
Red. Der Autor dieses Gastkommentars, Michael Derrer, doziert Wirtschaft und Soziologie an der Hochschule Luzern. Er dolmetscht für die Bundesanwaltschaft u.a. für die Sprachen Russisch, Ukrainisch, Polnisch und Rumänisch. Als Unternehmensberater betreut er seit 20 Jahren Schweizer Kunden in Osteuropa. Derrer lebte und arbeitete für jeweils mehrere Jahre in Moskau, Kiev, Bukarest und Warschau.
(…) „Ich bin mir bewusst, dass die Idee von Zugeständnissen seitens der Ukraine, um Menschenleben zu retten, nicht der aktuellen Stimmungslage entspricht. Aber ich habe die Hoffnung nicht verloren, dass eine Verhandlungslösung dem Blutvergiessen ein Ende setzt und die Ukrainer nicht als Volk von Märtyrern in die Geschichte eingehen müssen. Als Opfer des Angriffskrieges ist die Ukraine im Recht. Aber Recht haben und Recht bekommen sind bekanntlich zwei verschiedene Dinge.
Die westlichen Länder müssen sich entscheiden, welches Ziel sie verfolgen und unterstützen: Setzen sie auf einen ukrainischen Sieg, der sich als illusorisch erweisen könnte, oder arbeiten sie auf einen Verhandlungsfrieden hin, in dem viele Leben gerettet werden könnten?“ (Hervorhebung GB)
Hierarchie der Werte: Sollte die Ukraine Kompromisse eingehen?
Kommentar GB:
Sehr dringende Leseempfehlung! –
Ergänzend:
https://www.infosperber.ch/dossier/die-ukraine-zwischen-ost-und-west/
