Degrowth als Notwendigkeit [ ? ]

„Vom 15. bis 17. Mai fand unter dem Titel „Beyond Growth. Pathways towards Sustainable Prosperity in the EU” im Europäischen Parlament in Brüssel eine historische Konferenz statt. Über 1000 Teilnehmende vor Ort sowie weitere 4000 online diskutierten mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und anderen hochrangigen Vertreter:innen der EU. Vor allem aber sprachen einige der bekanntesten internationalen Protagonist:innen der Degrowth- und Postwachstumsbewegung – und wurden vom vor allem jungen Publikum oft begeistert gefeiert. Tatsächlich war die Stimmung teils so euphorisch, dass einige die Konferenz im Nachhinein als „Woodstock for systemchangers“ bezeichneten.

In den Berichten der wirtschaftsliberalen und konservativen Medien zeigte sich hingegen, wie ablehnend sie Wachstumskritik noch immer gegenüberstehen.“ (…)

https://www.blaetter.de/ausgabe/2023/oktober/degrowth-als-notwendigkeit

Kommentar GB:

Der Artikel ist interessant, weil er die Denkweise im heutigen pseudolinken grünen Milieu vorführt.

Meines Wissens ist dazu Folgendes anzumerken:

Die Prämisse, es gebe für für eine Degrowth-Programmatik, also für eine grüne Schrumpfungs- und Verarmungspolitik angeblich eine belastbare naturwissenschaftliche Grundlage, nämlich die behauptete Klimaerwaärmung durch die zivilisatorischen CO2-Emissionen als vermeintlich schädlichem und höchst relevanten Treibhausgas, sie ist höchst fragwürdig und in mehrfacher Hinsicht durchaus bestreitbar.

Richtig ist zwar, daß CO2 ein Treibhausgas ist, aber es ist weder das einzige Gas mit solchen Effekten, noch entsteht es allein oder auch nur überwiegend aus zivilisatorischen Quellen, sondern es wird in natürlichen Kreisläufen in großen Mengen sowohl freigesetzt wie resorbiert, teils zum Wohle der Pflanzenwelt nebenbei bemerkt, und deshalb ist CO2 ein unverzichtbares Nutzgas, ohne daß das pflanzliche und damit auch das tierische und menschliche Leben abstürbe. Als weiteres wichtiges Treibhausgas wird Methan genannt, aber das wichtigste Treibhausgas ist der Wasserdampf, der zur Wolkenbildung führt, die ihrerseits den Wärmehaushalt der Athmosphäre reguliert. Dieser wichtige Zusammenhang ist bisher aber in den Computermodellierungen des Klimageschehens noch gar nicht oder nicht hinreichend berücksichtigt worden, wie inzwischen bekannt geworden ist.

Dadurch wird offenkundig, daß die Klima-Computermodelle trotz ihrer erreichten Komplexität in dem Sinne unvollkommen sind, daß sie zur ernsthaften Prognose der Klimaentwicklung bisher nicht tauglich sind. Ihr Wert besteht darin, verschiedene, stets sehr komplexe Szenarien maschinell-rechnerisch zu simulieren, um daraus vorläufige Rückschlüsse zu ziehen. Das ist eine heuristische Vorgehensweise, die als solche nicht zu kritisieren ist, solange und sofern nicht politische Fehlschlüsse – insbesondere solche weitreichender Art – aus ungesicherten und sehr vorläufigen Resultaten auf Basis wechselnder Prämissen gezogen werden. Das aber geschieht beim IPCC: unter der Hand wird aus seriöser naturwissenschaftlicher Forschung in Verbindung mit diversen Computermodellierungen und unterschiedlichen Prämissen ein politisches Programm, das aber so eben nicht naturwissenschaftlich begründet und begründbar ist.

Obwohl begründet werden kann, daß CO2 ein Treibhausgas unter mehreren ist, konnte bisher nicht gezeigt werden, daß eine kausale Beziehung bestünde, aufgrund derer ein zunehmender CO2-Anteil an der Atmosphäre zu einer Zunahme der globalen Temperatur führen würde. Es gibt eben natürliche Emissions- und Resorptionsprozesse beim CO2, die dafür sorgen, daß eine solche lineare Aussage nicht möglich ist. Was empirisch gefunden worden ist, ist daß der CO2-Anteil den langfristig-klimatischen steigenden oder fallenden Temperaturen deutlich zeitverzögert folgt, und nicht umgekehrt. Das spricht zumindest eher gegen als für die Annahme, daß der CO2-Anteil an der Atmosphäre politisch relevant sei.

Es gibt weitere Einwände, insbesondere bezüglich der empirischen Seite dieses Vorgehens. Es werden z.B. nur die Meßdaten ab 1850 betrachtet, und die gesamte errechnete oder geschätzte langfristige globale Erwärmung seit dieser Zeit wird kausal der Verbrennung fossiler Brennstoffe zugeordnet, obwohl es doch auf der Hand liegt, daß nach dem Ende der spätmittelalterlich-neuzeitlichen „Kleinen Eiszeit“ eine natürliche Erwärmung eingesetzte. Es ist zwar plausibel anzunehmen, daß die Industrialisierungsprozesse durch Verbrennung fossiler Brennstoffe die gesamte CO2-Emission in die Atmosphäre verstärkt haben, aber es käme ja darauf an, wie hoch deren Anteil an der Gesamtemission und wie stark die globale Resorption gewesen wäre. Und relevant wäre dieser Vorgang überhaupt nur dann , wenn dieser zivilisatorische Anteil wiederum nicht nur geringfügig sondern in einem globalen Zusammenhang maßgeblich gewesen wäre. Nur dann, wenn dieser zivilisatorische Anteil als maßgeblich gelten müßte, könnte er zum Ansatzpunkt einer klimaorientierten Politik werden, andernfalls gäbe es nicht einmal die objektive Möglichkeit, politisch überhaupt einen Effekt erzielen zu können.

Es könnte daher zwar ein zivilisatorisch-klimatisches Problem existieren, aber erwiesen ist das m. E. nicht, ja, es ist nicht einmal wahrscheinlich, verdient aber, weiter untersucht zu werden.  –

Zu diesem Thema:

Klimafakten statt Alarmismus

und

Der anthropogene Klimawandel: Grundlagen, Gefahren und Gegenmaßnahmen | Georg Feulner

Michael Limburg: CO2 – Fakten gegen Hysterie

und

und

Was man über CO2 wissen sollte | #96. Energie und Klima

sowie Suchbegriff Klima:

https://sciencefiles.org/?s=Klima&orderby=relevance&order=DESC&post_type=post%2Cpage%2Cattachment%2Cyada_wiki

 

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