„Die meisten Studentinnen wollen lieber einen erfolgreichen Mann als selber Karriere machen“

9. Mai 2023 / Christian – Alles Evolution

„Die meisten Studentinnen wollen lieber einen erfolgreichen Mann als selber Karriere machen“

und

https://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/studie-zur-gleichstellung-frauen-ohne-lust-auf-uni-karriere-einstellung-sehr-konservativ

 

Kommentar GB:

In der neoklassischen ökonomischen Theorie wird aus liberalem Geist postuliert, daß alle Marktteilnehmer als freie Menschen aufgrund ihrer freien Präferenzen ihre Wahlentscheidungen jeglicher Art treffen können und tatsächlich treffen, und daß das zu tendenziell optimalen Marktergebnissen führt. Das ist eine Kernbotschaft der Mikroökonomik.

Aus dieser Sicht würde das Wahlverhalten, hier im Hinblick auf die Berufswahl, schlicht als Folge der jeweiligen Präferenzen wahrgenommen: keinerlei Problem also.  Feministisch wird aber in aller Regel postuliert, daß das nicht so sei, weil „die Gesellschaft“ bzw. das ominöse „Patriarchat“ verzerrend und diskriminierend wirke. Hierzu kritisch:

https://sciencefiles.org/tag/patriarchat/

Es sei ergänzend auf zwei Aspekte hingewiesen:

zum einen fällt die psychische und normative Zwanghaftigkeit auf, mit der geradezu starrsinnig auf „Gleichheit“ beharrt wird, ohne unterschiedliche Präferenzen und damit Differenzen ernsthaft zu berücksichtigen. Solche offene oder unterschwellige Normativität weist aber auf eine ideologisch-unwissenschaftliche Prägung oder Verzerrung zurück, weil sie sich mindestens sehr schwer tut mit der Anerkennung dessen, was der Fall ist. Denn es kann ja nicht sein, was nicht sein darf …

Zum anderen liegt die Vermutung nahe, daß eine Lebensplanung nicht-heteronormaler Frauen vermutlich sehr oft deutlich ganz anders aussieht als jene heteronormaler Frauen, die sich sehr häufig nicht wie Männer primär auf einen Beruf hin, sondern die sich primär auf eine eigene Familie hin orientieren, ggf. sekundär verbunden mit beruflicher Tätigkeit; daher die Neigung zur Teilzeitarbeit.

Dass sich die kleine Minorität nicht-heteronormaler Frauen im Hinblick auf Beruf und Karriere an männlichen Mustern orientiert, das ist sehr naheliegend, denn die alternative Lebensplanung heteronormaler Frauen besteht für sie überhaupt nicht.

Wenn nun aber diese sehr spezielle Interessenlage und Lebensperspektive für alle Frauen verallgemeinert wird, dann werden die Präferenzen und Lebensplanungen der mehrheitlich heteronormalen Frauen verkannt oder mißachtet.

Eine Autorin wie Birgit Kelle hat sich m. E. völlig zu Recht immer wieder hiergegen gewandt. –

 

 

 

Tragen Sie sich für den wöchentlichen Medienüberblick - den Freitagsbrief - ein!

Es wird kein Spam geschickt! Erfahren Sie mehr in unserer Datenschutzerklärung.