Krieg in Europa

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NATO bereitet Europa auf Kriegsbeitritt vor

Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete am Dienstag aus
vertraulichen Quellen, dass die NATO eine verbindliche
Handlungsanweisung für den Fall eines großen europäischen Krieges
ausarbeitet. Sie gilt auch außerhalb der Selbstverteidigungsklausel des
Artikels 5 des NATO-Statuts. Ein weiteres Zeichen dafür, wohin die Reise
geht, findet RIA-Kolumnistin Irina Alksnis.

Bloomberg zitiert vertrauliche Quellen mit der Aussage, dass die
Verteidigungsminister der NATO in den nächsten Tagen ein geheimes
Dokument unterzeichnen werden, in dem Maßnahmen des Bündnisses im Falle
einer gleichzeitigen Verwicklung in einen Konflikt hoher Intensität
gemäß Artikel 5 der Charta der Organisation und – was besonders
interessant ist – bei Ereignissen, die nicht unter diese Klausel fallen,
festgelegt werden. Bei Artikel 5 der NATO-Charta handelt es sich um die
berühmte Klausel zur kollektiven Verteidigung, nach der ein Angriff auf
ein Mitglied des Bündnisses als Angriff auf die Organisation als Ganzes
betrachtet wird, was eine gemeinsame Reaktion auf den Angriff nach sich
zieht.

Seit Langem wird behauptet, dass der Artikel nur ein Papiertiger sei und
dass die NATO immer in der Lage sein werde, ein Eingreifen in einen
Konflikt zu vermeiden, wenn sie dies wünsche. Einer der
Bloomberg-Quellen zufolge plant Brüssel jedoch aktiv für genau eine
solche Entwicklung – nämlich dann, wenn einige Mitglieder des Bündnisses
in Feindseligkeiten verwickelt werden, bei denen sich die NATO nicht auf
den fünften Artikel berufen wird.

Es liegt auf der Hand, warum diese Planungen jetzt stattfinden: Es geht
um die Ukraine. Je weiter es vorangeht, desto deutlicher wird, dass der
Westen dort in der Falle sitzt: Er hat alles auf einen militärischen
Sieg der Ukraine über Russland gesetzt, der aber offensichtlich nicht zu
erwarten ist. In den vergangenen Wochen haben die einflussreichsten und
wichtigsten Medien der Welt immer offener geschrieben, dass die
ukrainische Armee zum Scheitern verurteilt ist. Keine Lieferungen
westlicher Ausrüstung können sie davor bewahren. Die USA und Europa
setzten darauf, Russland durch die Ukrainer zu besiegen, und scheiterten
mit diesem Einsatz. Nun rückt die Frage, was als Nächstes zu tun ist,
auf der Tagesordnung auf die vordersten Plätze.

Hätten sich die Ereignisse vor einigen Jahren abgespielt, hätte der
Westen eine Verschnaufpause eingelegt, sich zurückgezogen, um sich
militärisch und politisch neu zu formieren und es nach einer Weile
erneut zu versuchen. Das ist genau die Taktik, die wir seit einigen
Jahren beobachten können, als auf jeden harten, aber ergebnislosen
Angriff auf unser Land eine Zeit der relativen Ruhe und sogar Versuche
zur Beilegung der Konflikte folgten.

Diesmal hat der Westen keine Zeit in Reserve: Das globale System, dessen
Anführer und Hauptnutznießer er ist, bricht zusammen, und zwar immer
schneller. Er kann es sich weder leisten, innezuhalten, noch kann er es
sich leisten, sich zurückzuziehen. Der einzige Ausweg: fortsetzen, was
er begonnen hat. Angesichts der schwindenden Mobilisierungsreserve der
Ukraine muss neues Kanonenfutter woanders gesucht werden. Es liegt auf
der Hand, wo – in den NATO-Staaten.

Doch hier kommen die Feinheiten der Beziehungen des Nordatlantischen
Bündnisses ins Spiel. Der Anführer und faktische Herr der Organisation
sind die Vereinigten Staaten. Die USA haben ein so unmittelbares
Interesse – das sie nicht länger verbergen – daran, Europa in einen
Krieg mit Russland zu stürzen. Eine eigene, direkte militärische
Konfrontation mit Moskau wollen sie jedoch vermeiden, da sie
unweigerlich zu einer globalen nuklearen Katastrophe führen würde.

Die von Bloomberg angekündigten NATO-Pläne zielen darauf ab, genau
dieses Dilemma zu lösen. Einerseits bereitet Brüssel aktiv Verfahren
vor, um den fünften Artikel im Falle von Militäraktionen, an denen
Mitgliedsländer beteiligt sind, zu ignorieren. Andererseits ist dasselbe
Geheimdokument der Nachrichtenagentur zufolge weitgehend der „Erreichung
von Verteidigungsausgabenzielen“ gewidmet, also der Ausplünderung der
reichsten der Mitglieder, die sich seit Jahren hartnäckig weigern, die
berüchtigten zwei Prozent vom BIP für Militärausgaben aufzuwenden.

Es ist klar, dass in erster Linie Polen und andere Osteuropäer geopfert
werden sollen. Aber es besteht kein Zweifel, dass die USA auch für
Westeuropa weitreichende Pläne haben. Washington hat die europäischen
Eliten und die Führung der europäischen Länder so fest unter Kontrolle,
dass ihr Gehorsam selbst auf dem eingeschlagenen, für jedermann sichtbar
selbstmörderischen Weg garantiert ist. Und so könnten die amerikanischen
Pläne, die Alte Welt an der Ostfront durch den Fleischwolf zu ziehen,
ebenfalls in Erfüllung gehen.

(Übersetzung aus dem Russischen. Der Artikel ist am 15.02.2023 auf ria.ru erschienen.)

https://www.youtube.com/watch?v=hETUyS95kRI

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