Die mentalen Verwüstungen der Russophobie

18. Mai 2022 um 8:12 Ein Artikel von Eckart Leiser

„In „Die Traumdeutung“ sagt Sigmund Freud zur Phobie: „Wir erfahren so, dass das Symptom konstituiert worden ist, um den Ausbruch der Angst zu verhüten; die Phobie ist der Angst wie eine Grenzfestung vorgelegt.“ Will heißen: Eine Phobie schirmt gegen die Realität ab. Von Eckart Leiser [*]

Diese Tage in einer SMS von einem guten Freund: „Putin ist ein ähnlich gefährlicher Diktator wie Hitler… Ein einzelner kranker Mann darf nicht die Menschheitsgeschichte bestimmen. Putin muss durch Gewalt wie Hitler gestoppt werden. Das wird leider viele ukrainische Opfer dauern.“ Auslöser war dieser ihm zugeschickte Leserbrief an die NZZ: „Russland hatte Ende 2021 seine sehr konkreten Vorschläge im Rahmen des Minsker Formats zur Lösung des Donbas-Konflikts veröffentlicht. Im Westen Empörung über den diplomatischen Stilbruch. Antwort in der Sache keine, weil Selenski mauerte… Bis heute Schweigen.“ Der Freund, Psychotherapeut im Ruhestand, stellt hier fröhlich die Diagnose „kranker Mann“, ohne jeden diagnostischen Anhaltspunkt.

Am gleichen Abend eine ungewöhnlich klare Einschätzung von Dohnanyi in der Talkshow bei Maischberger zur Blockierung der Kernforderung von Putin seitens der USA, über Selenskis Angebot der Neutralität der Ukraine zu verhandeln. Dazu noch die Warnung, Putin zu dämonisieren. Maischberger, unfähig, auch nur zuzuhören und resistent gegen alle vorgebrachten Fakten, schafft es mit Müh und Not und zunehmend genervt, Dohnanyis Auslassungen als exotische Variante der Meinungsfreiheit durchgehen zu lassen.“ (…)

Die mentalen Verwüstungen der Russophobie

sowie

Hinweise des Tages

Tragen Sie sich für den wöchentlichen Medienüberblick - den Freitagsbrief - ein!

Es wird kein Spam geschickt! Erfahren Sie mehr in unserer Datenschutzerklärung.