Mittwoch, 26. Januar 2022
Die kapitalismuskritische Analyse des Politologen Elmar Altvater legt nahe, dass ein Wendepunkt in der Corona-Krise womöglich in greifbare Nähe rückt.
von Viktoria Waltz
Kapitalismus braucht unbegrenztes Wachstum in einer Welt begrenzter Ressourcen und begrenzter Möglichkeiten. Bodenschätze, Pflanzen und Tiere, Kultur und menschliche Arbeitskraft — all das ist ab einem gewissen Punkt ausgeschöpft. Es lassen sich keine zusätzlichen Profite mehr daraus generieren. Daher bleibt als letzte „Ressource“ der Mensch selbst, also nicht das, was er tut, sondern was er ist: sein Körper und seine Seele. Mit Corona hat sich das Kapital jetzt den Zugriff auf Millionen gesunde Menschen gesichert. Damit ist buchstäblich alles auf dieser Erde zur Ware geworden. So schlimm das ist — die gute Nachricht ist: Damit ist die Strategie der „Inwertsetzung“ an eine äußerste Grenze gestoßen. Eine weitere Eskalation ist schwer vorstellbar. Das Ende des Prinzips Kapitalismus ist nahe. Die Autorin beruft sich bei ihrer Analyse auf Elmar Altvaters Klassiker über das „Ende des Kapitalismus“. Es bewahrt uns auch vor falschen Schlussfolgerungen bei der Interpretation des aktuellen Corona-Geschehens.
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