Warum die Weltgemeinschaft wider besseres Wissen Milliarden Dollar in Afghanistan steckte

Kommentar

Eine Lehre aus dem Debakel müsste die ehrliche Rechenschaft über erreichte und unerreichte Ziele der politischen und wirtschaftlichen Aufbauhilfe in Staaten mit schwachen Strukturen sein.

Peter Rásonyi 14 Kommentare 23.08.2021

(…) „Das ursprüngliche Ziel der Intervention alliierter Truppen war die Ausschaltung der Kaida in Afghanistan gewesen, die, geschützt durch das Taliban-Regime, Terroranschläge gegen die USA organisierte.

Doch bald wurde dies durch neue Ziele ergänzt: die Stabilisierung des Landes durch Armutsbekämpfung, Bildung, wirtschaftliche Entwicklung sowie die Stärkung demokratischer Strukturen und der Fähigkeit zur Verteidigung gegen Taliban-Angriffe.“ (…)

https://www.nzz.ch/meinung/afghanistan-die-weltgemeinschaft-braucht-mehr-realitaetssinn-ld.1641727

Kommentar GB:

Das zuerst genannte Ziel war und ist rational nachvollziehbar, die nachfolgenden Ziele waren und sind illusionär.

Derartige sozioökonomischen und politischen Ziele sind zwar aus okzidentaler Sicht vernünftig, aber sie stehen im Widerspruch zu der soziokulturellen Dimension islamischer Gesellschaften. Eine Reformstrategie müßte daher wesentlich eine Entislamisierung einschließen, was aber ohne Unterstützung oder mindestens Billigung durch sehr erhebliche Teile der Gesamtgesellschaft kaum möglich ist.

 

 

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