Sprachpolitik: Vom Gendern zu politischen Rändern

Aus sprachwissenschaftlicher Sicht spricht vieles gegen geschlechtergerechte Formen. Nüchterne Hinweise könnten die Debatte versachlichen.
Ewa Trutkowski 37 Kommentare 22.07.2020
Ewa Trutkowski ist promovierte Sprachwissenschafterin und arbeitet zu verschiedenen Schnittstellenphänomenen des Deutschen. Sie ist Lehrbeauftragte an der Humboldt-Universität zu Berlin und ab kommendem Semester wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Freien Universität Bozen.
 
„Gendern, also die Nutzung sogenannter gendergerechter Sprache, kann als Konsequenz der Vermengung des Merkmals Genus mit dem Merkmal Sexus angesehen werden. Die Linguistin Elisabeth Leiss hat diese Vermischung bereits 1998 als «Sexualisierung bzw. Sexierung der Grammatik» gebrandmarkt. Aber die unter anderem auf Jacob Grimm zurückgehende Grundidee, wonach das natürliche Geschlecht (= Sexus) dem grammatischen Geschlecht (= Genus) vorausgeht, ist aus dem gesellschaftspolitischen Diskurs kaum mehr wegzudenken, und spätestens seit einige Institutionen und Verwaltungen den Gebrauch gendergerechter Sprache vorschreiben, ist diese Diskussion in der Praxis auch jener Sprachverwender angekommen, die damit nie etwas zu tun haben wollten.“ (…)

https://www.nzz.ch/amp/feuilleton/gendergerechte-sprache-die-diskussion-ist-politisch-vergiftet-ld.1567211?mktcid=smch&mktcval=twpost_2020-07-22&__twitter_impression=true
Kommentar GB:
Dieser nüchterne Artikel ist sehr zu loben: Dringende Leseempfehlung!
 
 
 

Tragen Sie sich für den wöchentlichen Medienüberblick - den Freitagsbrief - ein!

Es wird kein Spam geschickt! Erfahren Sie mehr in unserer Datenschutzerklärung.