Diese arme Irre liebt ihren Mann gar nicht, sie leidet unter dem Stockholmsyndrom,
wie Jutta Allmendinger weiß.
Amüsiert erinnere ich mich an einen männlichen Feministen, der darüber berichtete, wie er eine feministische Tagung besuchte. Er versuchte seine Männlichkeit so gut wie möglich abzulegen, tat alles, was die Arierinnen ihm diktierten, dennoch machte er alles falsch, der erhoffte Freispruch blieb aus. Das liegt daran, dass Feministinnen Sexisten sind. Und das bedeutet, dass der Mann es gar nicht richtig machen kann, das ist unmöglich, da nicht sein Verhalten, sondern sein Geschlecht falsch ist. Mannsein ist inhärent böse, das kann noch soviel feministische Erziehung nicht richten, weshalb die Nachricht, mit einem Jungen und keinem Mädchen schwanger zu sein, der Grund ist, in Tränen auszubrechen.
Denn der Mann unterdrückt die Frau – mit allem was er tut. Spricht er, betreibt er Mansplaining; sitzt er, Menspreading; macht er ein Kompliment, stülpt er ihr seine Schönheitsideale über und schon Andrea Dworkin wusste, dass es sich bei Romantik um »Vergewaltigung verschönert mit bedeutsamen Blicken« handele.
Und damit sind wir beim Thema: Nämlich, dass laut der feministischen Inquisition Ehefrauen ihre Gatten nicht liebten, sondern unter dem Stockholmsyndrom litten, das heißt: In Wirklichkeit sei ihr Liebe Ausdruck des psychologischen Mechanismus der Identifikation mit dem Aggressor, sie litten unter ihren scheinbar Geliebten. Solche Küchenpsychologie wandte bspw. Jutta Allmendinger auf Birgit Kelle an oder Alice Schwarzer gegen Esther Vilar:
Noch am Ende des Gesprächs kann sie [Alice Schwarzer] beispielweise nicht akzeptieren, dass Frauen sich ihre Position als Hausfrau selbst wählen und nach Umfragen glücklich damit sind – während Vilar schlicht feststellt, dass sie doch nicht anderen Frauen vorschreiben könne, was sie unter Glück zu verstehen hätten
Ein weiteres Beispiel für solche Küchenpsychologie ist der Mythos der „friedfertigen Frau“, nach der Frauen niemals aus sich selbst heraus moralisch verwerflich handeln können – zum Beispiel als KZ-Wärterinnen – , sondern dazu nur verführt wurden, sie sind Täter zweiter Klasse, die eigentlichen Täter sind die Männer (auch wenn einigen Überlebenden zufolge gerade die Wärterinnen besonders sadistisch waren).
Diese KZ-Wächterinnen sind in Wirklichkeit Opfer. Des „Patriarchats“.
Der Begriff „Inquisition“ ist hierbei goldrichtig gewählt, denn genauso wenig, wie man beweisen kann, dass man keinen Pakt mit dem Teufel eingegangen ist, lässt sich Küchenpsychologie widerlegen: Es handelt sich um nicht falsifizierbare Thesen, und somit macht Frau Kelle auch gar nicht erst den Versuch, mit inhaltlichen Argumenten Frau Allemendiger – Kennerin der weiblichen Psychologie – zu widerlegen.
Auch der Versuch auf all die Beziehungen hinzuweisen, in denen es keine Gewalt gibt, ist zum Scheitern verurteilt, da der Mann, auch wenn er nicht schlägt, immer noch „subtile Gewalt“ ausübt. Es ist eine geschlossene Logik, aus der man weder rein noch raus kann, ein Glaubensdogma wie die Existenz Gottes.
Zugleich ist es aber auch die totale Bankrotterklärung des Feminismus‘. Denn er ist auf diese Theorie, dass es in der traditionellen Rollenverteilung sowas wie Liebe zwischen Mann und Frau gar nicht geben könne, angewiesen, um zum einen die gesellschaftlichen Verhältnisse zu erklären – warum diese Rollenverteilung nicht tot zu kriegen ist, obwohl keine Frau dazu gezwungen als vielmehr davor gewarnt wird -, und sich damit zu legitimieren. Denn eine Alternativerklärung entzieht dem Feminismus die Existenzberechtigung: Die Erklärung, dass die Frau aus freien Willen zu Hause bleibt, ja, diese Rolle vorzieht, weil außerhäusliche Arbeit eben nicht „Karriere und Selbstverwirklichung“ bedeutet, wovon Feministen ständig faseln, sondern Mühsal, Entbehrung, Leid. Frauen wie Jutta Allmendinger müssen nicht wirklich hart arbeiten, anders als die Arbeiterin – Feminismus war schon immer eine elitäre Angelegenheit. Die häusliche Rolle ist die bessere, weshalb dieses Rollenmodell mit dem Frauenwahlrecht, mit welchem Frauen auf einmal bis heute die Mehrheit der Wahlberechtigten stellten, nicht abgeschafft wurde. Dieses Privileg ist dann auch die Ursache für andere Begebenheiten, die von Feministen als Benachteiligungen interpretiert werden, die geringe Präsenz in Chefetagen (weil Frauen mehr Zeit zu Hause als auf der Arbeit verbringen) oder dass Frauen weniger verdienen. Wenn man dann dazu nimmt, dass auch sexuelle und häusliche Gewalt keine Legitimation für eine femosexistische Politik ist, da Männer genauso zu Opfern werden wie Frauen zu Tätern, es sich also um ein Problem von Menschen und nicht von Männern und Frauen handelt, verliert der Feminismus vollkommen seine Existenzberechtigung.
Quelle:
Stockholm-Syndrom und der totale Bankrott des Feminismus‘


