Sprengung in Kaesong:
Welche Ziele Nordkorea damit verfolgt
Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel nehmen zu: Nordkorea hat das innerkoreanische Verbindungsbüro in der Grenzstadt Kaesong gesprengt. Was hinter der neuerlichen Eskalation mit Südkorea steckt.
(…) „Die kommunistische Führung in Pjongjang fühlt sich durch die Verbreitung von Flugblättern im Grenzgebiet provoziert. Ende Mai waren etwa eine halbe Million Flugblätter, die sich gegen die autokratische Führung um Kim Jong Un richteten, mit Ballons über die Grenze geschickt worden.
In dem Militärabkommen über vertrauensbildende Massnahmen 2018 hatte Seoul unter anderem auch versprochen, solche Flugblattkampagnen zu unterbinden. In Pjongjang kritisiert man, dass die Regierung von Präsident Moon zu wenig gegen solche Aktionen unternimmt.
Hinter der jüngsten Verstimmung scheint jedoch noch mehr zu stecken. Nordkorea ist vor allem wütend auf den südlichen Nachbarn, weil dieser das Festhalten Washingtons an strikten Sanktionen gegen Nordkorea nicht infrage stellt. Pjongjangs Reaktion wirkt denn auch stark orchestriert. In den letzten Wochen hat es gezielt eine zunehmende Drohkulisse aufgebaut. Erst unterbrach es die Kommunikationskanäle, dann drohte es mit einem Ausstieg aus dem Abkommen und schliesslich gar mit militärischen Schritten.“ (…)


