Christian Jakob
Christian Jakob: Die identitätspolitische Kulturrevolution verändert Deutschland
siehe hierzu ergänzend:
Christian Jakob in der Taz zu dem Konflikt zwischen „klassischen linken Positionen“ und „Intersektionalismus“
und
The New Truth
When the moral imperative trumps the rational evidence, there’s no arguing
Kommentar GB:
Als Altlinkem ist mir völlig unverständlich, was an diesen typisch postmodern-intersektionalistischen Ideologien eigentlich „links“ sein soll. Ich halte das schlicht für irrationalistischen Unsinn.
Die Postmoderne mitsamt ihren ideologischen Derivaten ist überhaupt nicht links, sondern schließt philosophisch an Nietzsche an; an Foucault wird das sichtbar (vgl. hierzu: Werner Seppmann). Deshalb hat all dies m. E. weder etwas mit der Frankfurter Schule im besonderen, noch mit dem Marxismus im allgemeinen etwas zu tun: das ist vielmehr eine Unterstellung aufgrund einer Rezeption der postmodernen französischen Philosophie (Lyotard, Derrida, Foucault, u.a.) in den USA, die im dortigen gesellschaftliche Umfeld zu dem irreführenden Begriff des „Kulturmarxismus“ geführt hat, der jetzt zunehmend als rechter Kampfbegriff auftaucht. Aber statt von „Kulturmarxismus“ wäre zutreffend von postmoderner Ideologie zu sprechen.
Daß ehemals altlinke Parteien, oder solche, die in der öffentlichen Wahrnehmung immer noch als links im traditionellen Sinne gelten, solche postmodernen Ideologieversatzstücke (Feminismus, Genderismus, Islamophilie, Multikulturalismus, Diskriminierung / Intersektionalität, usw.) gebündelt übernommen haben, also sich selbst postmodernisiert und irrationalisiert haben, das zeigt zum einen ihren rapiden geistigen Verfall, zum anderen bietet dieser Sachverhalt die Grundlage dafür, daß einem rechten Kampfbegriff wie „Kulturmarxismus“ überhaupt öffentlich Plausibilität zugesprochen werden kann.


