31. August 2019
Dr. Gudrun Eussner
Nach zehn Jahren im finstersten Sibirien, als Moskau-Korrespondent des Figaro, ist Pierre Avril erlöst. Meinen Lesern habe ich einige Beispiele seines propagandistischen Wirkens gegen Rußland und Wladimir Putin zugemutet. Sein Beitrag zum Abschied aus dem unwirtlichen Winter Rußlands handelt vom Bernsteinzimmer, dessen Kopie im Schloß von Zarskoje Selo, nähe Sankt Petersburg, ausgestellt ist: „1716 Zar Peter dem Großen geschenkt von Friedrich Wilhlem I., dann von den Nazis 1941 geraubt, gilt dieses Wunderwerk seit 1945 als verloren.“
Das Motto seines Blogs war: „Rußland begeistert, fasziniert, beunruhigt, verunsichert, stört“
Was immer einer in den Medien der EU gegen Wladimir Putin und Rußland sagt und schreibt, wird von den regierenden Politikern und ihrem Anhang begeistert aufgenommen. „Tuez-les tous. Dieu reconnaîtra les siens !“ „Bringt sie alle um. Gott wird die Seinen schon erkennen!“ Zehn Jahre war das für Pierre Avril ein Selbstläufer, und nun ist er in Berlin, wo er, in Ermanglung feinerer Instrumente, gerüstet mit seinem Rußland-Werkzeug fürs Grobe heute auf der Doppelseite 6/7 ans Werk geht:
Du Doktor? Du operieren!
„Der angekündigte Durchbruch der AfD bedroht die Koalition von Merkel“
Allemagne: la percée annoncée de l’AfD menace la coalition de Merkel
Wenn sich einer wundert, warum ich das hier so ausführlich darstelle, so antworte ich: Der Korrespondent Pierre Avril konnte es sich in Moskau leisten, alles zu beleidigen, was da nicht bei Drei auf den Bäumen war, von Wladimir Putin bis zur kleinsten Mamutschka. Das wurde ihm von den Rußlandhassern in Frankreich gern abgenommen. Dem Besitzer des Figaro Serge Dassault und seinen Waffenverkäufen schadete er nicht, nutzte eher, weil ja gerechtfertigt wurde, daß man sich gegen Rußland zu bewaffnen hat. Nun geht es los mit der unterschiedslosen Beleidigung aller Deutschen, von den 30er Jahren über das Bernsteinzimmer des Jahres 1941 bis zur AfD von heute.
Die AfD sollte seine Beiträge sorgfältig lesen, es könnte demnächst um justiziable Fälle gehen.
Nicolas Barotte ist wieder in Frankreich. Wer hätte gedacht, daß ich ihm mal nachtrauere?