Klimawandel erkannt – aber wer kann und wer muss was tun?

Heinz Wanner / 10. Mai 2019 –
Der Klimawandel ist Fakt. Je nach Sichtweise wird er aber unterschiedlich beurteilt und unterschiedlich angegangen. Eine Übersicht.

Red. Die vor allem durch die schwedische Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg sowie durch die Jugenddemonstrationen und die kürzlich erzielten Wahlresultate angeheizte Debatte zum Klimawandel sieht sich mit sehr unterschiedlichen Sichtweisen konfrontiert. Sie wird zum Teil heftig geführt, und zahlreiche Gruppen reklamieren die Deutungshoheit für sich. Im folgenden Beitrag wird versucht, die Ansichten verschiedener Meinungsgruppen auszuleuchten.


https://www.infosperber.ch/Artikel/Umwelt/Klimawandel-konkurrierende-Sichtweisen-Technik
Kommentar GB:
„Die überwiegende Mehrheit der Naturwissenschaftler ist aufgrund der Forschung überzeugt, dass die Ursache des grössten Teils des Klimawandels die vom Menschen produzierten Treibhausgase sind.“
Dieser eine mit faktisch relevanten Unschärfen versehene Satz enthält alle Probleme der gegenwärtigen Klimakampagne. Denn kann das, was im Zitat ausgesagt wird, begründet, bewiesen, belegt und quantifiziert werden? Das ist die Frage. Siehe z. B.:
https://frankfurter-erklaerung.de/2019/05/was-wissen-wir-ueber-die-ursachen-der-klimaaenderung-nicht-genug/
Peter Heller, Gastautor / 06.05.2019

Klimapolitik: Die große Simulation

„Der gegenwärtigen Klimaschutzpolitik fehlt jede naturwissenschaftliche Legitimation. Auch die oft als Beleg des Gegenteils herangezogenen Sachstandsberichte des IPCC bieten keine solche. Tauchen in diesen doch Begriffe wie „Klimakatastrophe“ oder „Klimakrise“ nicht auf – und das aus guten Gründen. Zielmarken wie „zwei Grad“ werden zwar behandelt, aber nicht eingefordert. Wer anderes behauptet, betreibt Desinformation. Oder hat die IPCC-Berichte nie selbst gelesen und ist politisch gefärbten Interpretationen Dritter aufgesessen.
Denn die zukünftige Entwicklung komplexer, rückgekoppelter und von zahlreichen inneren und äußeren Faktoren beeinflusster Systeme ist nicht vorhersehbar. Allein schon, weil man niemals die Anfangsbedingungen in ausreichendem Umfang und mit ausreichender Güte kennen kann, um einen Ist-Zustand in einer Genauigkeit zu definieren, die es wenigstens gestattet, bestimmte Tendenzen auszuschließen. Da hilft auch kein noch so mächtiger Computer, dessen diskrete Arbeitsweise zudem immer das Abschätzen von Vorgängen erfordert, die sich auf Skalen unterhalb der rechentechnisch möglichen Auflösung abspielen.
Manche Prozesse, beispielsweise den so wichtigen Vorgang der Wolkenbildung, hat man ohnehin noch nicht gut genug verstanden. Klimamodelle sind geeignete Werkzeuge für Laborexperimente. Sie unterstützen die Entschlüsselung von Zusammenhängen. Sie gestatten, die Reaktion eines virtuell konstruierten Klimasystems auf die Variation von Einflüssen und Mechanismen zu beobachten und diese mit der Realität zu vergleichen, um neue Hypothesen zu formulieren und zu prüfen. Auf diese Weise gelingt es beispielsweise, die anthropogenen Emissionen als wahrscheinliche Ursache des Temperaturanstiegs der letzten Jahrzehnte zu identifizieren. Aber Glaskugeln, die einen Blick in die Zukunft erlauben, sind Klimamodelle genau nicht.
Daher können Klimaforscher auf die Frage, ob denn mit einem wärmeren Klima höhere Risiken verbunden seien, selbstverständlich keine andere Antwort geben als ein wuchtiges „Vielleicht“. Das IPCC benennt die bestehenden Zweifel und Unsicherheiten bei allen Aussagen über künftige Entwicklungen deutlich. Manche Spekulationen sind trivial (mehr warme Tage, weniger kalte), manche klug begründet (weniger aber dafür stärkere Tornados) und manche fußen nur auf methodischem Raten (Artensterben durch Habitatverluste).
Doch ob man den Anstieg des Meeresspiegels betrachtet, ob Stürme, Überschwemmungen, Starkregen, Hitzewellen, Dürreperioden oder andere Extremwetterereignisse: An keiner Stelle erwähnt das IPCC Herausforderungen, die es nicht auch ohne einen menschgemachten Klimawandel gäbe. Wir kennen die destruktive Seite der Natur bereits zur Genüge und sind ihr längst nicht mehr hilflos ausgeliefert. Der herrschende Alarmismus hingegen ignoriert den Unterschied zwischen hypothetischen Risiken und realen Gefahren. “ (…)
„Aus der Unmöglichkeit, die Zukunft in allen diesen Aspekten vorherzusagen, folgt zwingend die Unmöglichkeit, konkrete Zielstellungen für Klimaschutzanstrengungen zu formulieren. Ab welchem Punkt ein weiterer Temperaturanstieg zu dann potenziell unbeherrschbaren Risiken führt, vermag die Klimaforschung nicht zu sagen. Marken wie 1,5 oder zwei Grad sind daher genuin politischen Ursprungs. Sie beruhen einerseits auf dem Wunsch nach einfach zu kommunizierenden, kampagnenfähigen Symbolen.“ (…)
„Selbst vollständige Kenntnisse über alle wirkenden Kräfte ändern nämlich nichts an der Nichtlinearität der Differentialgleichungen, die die Vorgänge in der Atmosphäre und den Ozeanen beschreiben. Trotz zunehmendem Detaillierungsgrad der Voraussagen wird deren Eintrittswahrscheinlichkeit daher immer schwerer bezifferbar. Typisch für „deterministisch chaotische“ Gebilde, zu denen auch das irdische Klimasystem zählt.“ (…)
„So wenig, wie Verhaltensforscher Tierschutzgesetze formulieren oder Evolutionsbiologen den Sozialstaat gestalten, sollten Klimaforscher die Ausrichtung der Klimapolitik festlegen. Denn die These, Emissionsminderungen seien unumgänglich, können sie niemals beweisen.
Wirklich hilfreich wären die IPCC-Berichte stattdessen für eine Debatte über die Sinnhaftigkeit und den Nutzen von Emissionsminderungen. Und wenn diese in die demokratische Entscheidung mündet, Klimaschutz doch besser zu unterlassen, ist diese in demselben Maße wissenschaftlich fundiert wie ihr Gegenteil.“  –

https://www.achgut.com/artikel/klimapolitik_die_grosse_simulation
aber:
https://www.youtube.com/watch?v=JFE_FSG2Ei8
 
 
 
 

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