25.02.2019
Rainer Zitelmann
https://www.theeuropean.de/rainer-zitelmann/15422-nichts-aus-der-geschichte-gelernt
Kommentar GB:
Eine philosophisch-wissenschaftliche Denkweise, die das Praxiskriterium sehr hoch hält, muß dieses zugleich gegen sich selbst gelten lassen, und sich selbstkritisch befragen, ohne zu versuchen, sich in Ausflüchte zu retten.
Das Problem besteht darin, daß die Marxsche Theorie (nach Schmied-Kowarzik)
eine negative Theorie ist.
Hierzu der heute aktuelle und gültige aber sehr isolierte Stand der Erkenntnis:
Hartmut Krauss
Die Marxsche Theorie und ihre Bedeutung für eine herrschaftskritisch-emanzipatorische Gesellschafts- und Subjektwissenschaft.
Zum 200. Geburtstag eines großen Denkers
Osnabrück 2018. ISBN 978-3-9820336-0-0. Paperback. 106 Seiten. 10,00 €
http://www.hintergrund-verlag.de/buecher-die-marxsche-theorie-und-ihre-bedeutung-fuer-eine-herrschaftskritisch-emanzipatorische-gesellschafts-und-subjektwissenschaft.html
Die Marxsche Theorie vermag nun zwar sehr viel Gültiges zur Funktionalität wie auch – kritisch – zur Dysfunktionalität sowie zur spezifischen Dynamik der kapitalististischen Produktionsweise zu sagen, aber eine Anleitung zur Konstitution eines funktionsfähigen und moralphilosophisch zu rechtfertigenden alternativen Gesellschaftssystems liegt mit ihr nicht vor, jedenfalls nicht jenseits weniger allgemeiner Formeln und Schlagworte.
Und zu dem, was bisher politisch-praktisch versucht worden ist, dazu nimmt Zitelmann empirisch-kritisch Stellung; auffällig ist auch der wirtschaftliche Erfolg der VR China, der auf den Reformen Dengs beruht und damit auf dem Übergang zu staatskapitalistischen Formen der Produktion unter der politischen Kontrolle der KPCh, dem modernen Mandarinat.
Der marxistische Theorie-Praxis – Widerspruch ist damit benannt.


